idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die Terrorakte des 11. September haben, so heißt es, unsere Welt und unser Denken verändert. Inwiefern? Und mit welchen Folgen? Natürlich gibt es auf diese Fragen keine rasche und keine leichte Antwort. Zu viele Ebenen sind involviert; und zu viel steht bei jeder Antwort auf dem Spiel.
Was also sollen wir denken und tun? Können Akte des Terrors überhaupt verstanden werden? Auch die des 11. September? Ist es richtig, dass schon das Bemühen um ein Verstehen gefährlich ist? Gibt es spezielle Kalküle des Terrors? Und wie sieht deren Logik aus? Gibt es die so genannten Fallen des Terrors wirklich? Welche Möglichkeiten des Umgangs mit dem Terror gibt es überhaupt? Welche davon sind wann klug?
Dies sind einige der eher allgemeineren Fragen, die auf der vom 28. bis 30. Oktober im Zentrum für interdiszipliäre Forschung der Universität Bielefeld veranstalteten Konferenz "Ethics of Terrorism & Counter-Terrorism" eine wichtige Rolle spielen. Deren speziellere Fragen betreffen aber die Ethik des Terrorismus und die Ethik der diversen Reaktionen auf ihn. Also Fragen wie diese: Ist Terrorismus etwas an sich Böses? Sind Fälle auch nur denkbar, in denen terroristisches Handeln rechtfertigbar wäre? Ist im Kampf gegen den Terrorismus alles erlaubt? Lassen sich die Regeln der klassischen Theorie des Gerechten Krieges auch auf die Terror-Bekämpfung anwenden, oder gibt es für diese Art von Krieg spezielle Regeln? Ist im Kampf gegen Terror insbesondere Gegen-Terror erlaubt? Und was wären dessen moralische Grenzen? Was bedeutet "verdeckte Kriegsführung" in diesen Kontexten? Dürfen bei der "Verteidigung unserer Werte" diese Werte selbst eingeschränkt oder gar außer Kraft gesetzt werden?
Solche Fragen stehen im Zentrum der von dem Leipziger Philosophen Georg Meggle geleiteten Konferenz. "Es geht" - sagt Meggle - "primär um ethische Probleme; rechtliche (insbesondere auch völkerrechtliche) Fragen stehen nur insofern zur Debatte, als diese für die ethischen Problemstellungen und Lösungen relevant sind. Und das sind sie natürlich in hohem Maße. Trotzdem - um kein Missverständnis auftauchen zu lassen: dies ist keine juristische Tagung, vielmehr eine philosophische. Die einschlägigen Fachgebiete gehören zur Rechts- und Staatsphilosophie, speziell zur Philosophie der Menschenrechte, zur Philosophie der Internationalen Politik, zur Kulturphilosophie und, primär, zur Ethik, der theoretischen wie der angewandten."
Informationen: ZiF-Tagungsbüro, Telefon 0521/106 2768 und im Internet unter: www.uni-leipzig.de/~philos/meggle.htm
Pressemitteilung Nr.144/2002
Universität Bielefeld
Informations- und Pressestelle
Leiter: Dr. Gerhard Trott
Telefon: 0521/106-4145/4146
Fax: 0521/106-2964
E-Mail: gerhard.trott@uni-bielefeld.de
http://www.uni-leipzig.de/~philos/meggle.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).