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Die Chirurgen setzen sich kritisch auseinander mit herkömmlichen und neuen Methoden des operativen Eingriffes, aber auch erstmals mit Standards für operative Eingriffe im Bereich der Wirbelsäule.
Neue Standards der Wirbelsäulenchirurgie stehen auf der Tagesordnung der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie, die in Leipzig unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Christoph Josten, Direktor der Klinik und Poliklinik für Wiederherstellungschirurgie der Universität Leipzig, und Prof. Dr. Wolf Arnold, Chefarzt des Zentrums für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie Klinikum Suhl, stattfindet. Die Chirurgen setzen sich kritisch auseinander mit herkömmlichen und neuen Methoden des operativen Eingriffes, aber auch erstmals mit Standards für operative Eingriffe im Bereich der Wirbelsäule.
Zeit: 25.-26.10.2002
Ort: Hotel Intercontinental, Gerberstraße 15
Die Wirbelsäulenchirurgie ist in den letzten Jahren immer komplexer und komplizierter und damit für den Patienten immer gefährlicher geworden. Deshalb müssen dringend Kompetenzzentren geschaffen für die Wirbelsäulenchirurgie geschaffen werden. Voraussetzung dafür ist die Entwicklung von Standards, an denn sich Wirbelsäulen-Kompetenzzentren orientieren müssen. Nur eine Klinik, die bestimmte Kriterien erfüllt, könnte sich somit als Wirbelsäulenzentrum etablieren. "Letztendlich dienen diese Maßnahmen der Sicherheit unserer Patienten", erläuterte Prof. Josten.
Zu den neuen Methoden in der Wirbelsäulenchirugie gehört die computergestützte Navigation. Auf der Tagung diskutiert man die Frage, ob "die Navigation zum jetzigen Zeitpunkt die Qualität der Wirbelsäulenchirurgie erhöht". Prof. Josten bejaht diese Frage eindeutig. An seiner Klinik wird die computergestützte Navigation dafür genutzt, Wirbelsäulenoperationen zum einen sicherer zu machen und zum anderen Operationen in den Bereich des Möglichen zu rücken, die bisher als inoperabel galten. Mit Hilfe des von ihm eingesetzten
Computernavigastionssystems können die Chirurgen am Bildschirm nicht nur verfolgen, wo sie sich mit ihrem Instrument gerade befinden und damit geschickt Rückenmarks- und Blutgefäßverletzungen vorbeugen, sondern bestimmte Operationsschritte auch virtuell simulieren.
So sieht der Chirurg auf einem Bildschirm über dem Operationstisch ein Röntgenbild von der Wirbelsäule und eine große Schraube, die zwei Wirbel miteinander verbinden soll. Die Schraube wechselt immer wieder ihre Position, liegt mal senkrecht, mal schräger - so lange bis der Chirurg zufrieden ist. Es ist auch möglich, die Schraubenlänge zu variieren. Die Lageänderungen der Schraube werden rein virtuell vorgenommen. Das Verschrauben der Wirbel wird so zu einem rein technischen Handgriff, der zwar nach wie vor die geschickten Hände des Operateurs voraussetzt, aber das Risiko des Eingriffes und eventueller Komplikationen wesentlich reduziert. "Wir mußten bei komplizierten Operationen bisher ausschließlich auf das Geschick und die Erfahrung des Chirurgen und manchmal auch auf ein bißchen Glück bauen", so Josten. "Bestimmte Krankheitsbilder konnten wegen des zu hohen Risikos einer Rückenmarksverletzung gar nicht operiert werden. Die Sicherheitsspanne ist wesentlich größer geworden. Für jeden Patienten, dem wir mit dieser neuen Technik nunmehr helfen können, bedeutet das Rückkehr zu ein bißchen mehr Normalität im Alltag."
weitere Informationen: Prof. Dr. Josten
Telefon: 0341 97 17 300
E-Mail: @medizin.uni-leipzig.de
Die Chirurgen simulieren am Computer einzelne Schritte der Operation
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Prof. Dr. Christoph Josten
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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