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Wissenschaft
Vortrag von Beatrice de Graaf im Hamburger Institut für Sozialforschung am 22. Oktober 2013
Am 24. August 2012 ist das Urteil des Osloer Gerichtshofs gegen Andres Behring Breivik verkündet worden. Der Rechtsterrorist wurde wegen der Ermordung von 77 Menschen zu einer 21-jährigen Haftstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt. Zuvor war der Antrag der Staatsanwaltschaft, ihn für unzurechnungsfähig zu erklären, abgelehnt worden.
In einem Gerichtsverfahren treffen nicht nur Kläger und Beklagter aufeinander, sondern auch der Rechtsstaat und die öffentliche Meinung. Wie sehen die Kommunikationsstrategien der unterschiedlichen Parteien vor Gericht aus? Wie ist die Rolle der Medien zu beurteilen, die zugleich Zuschauer und Berichterstatter sind?
In Norwegen konnte das ganze Land den Prozess verfolgen, denn dort hatte man entschieden, den Prozess öffentlich und vor laufenden Kameras durchzuführen. Dies hat in den internationalen Medien erhebliche Kontoversen nach sich gezogen, ist jedoch von der norwegischen Bevölkerung begrüßt und als ebenso notwendig wie legitim erachtet worden.
"Ein Prozess ist der Nexus, in dem die terroristische Tat, der Rechtsstaat und die öffentliche Meinung einander berühren", sagt Beatrice de Graaf. Für die Professorin für Konfliktforschung "zeigen Terrorismus-Prozesse, wie Recht und Gerechtigkeit kommunikativ ein- und umgesetzt werden." Graaf diskutiert, welches Ausmaß die unterschiedlichen Kommunikationskonflikte annahmen und ob sie den geltenden Rechtsgrundsätzen gerecht werden konnten.
Prof. Dr. Beatrice de Graaf ist Professorin für Konflikt- und Sicherheitsgeschichte der Universität Leiden/Centre for Terrorism and Counterterrorism. Sie leitet eine Forschungsgruppe zum Thema "Terrorists on Trial. The Courtroom as a Stage".
Moderation: Dr. Wolfgang Kraushaar, Politikwissenschaftler im Hamburger Institut für Sozialforschung
Ort: Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Datum: 22.10.2013
Beginn: 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr)
Eintritt: frei
Sollten Sie Rückfragen haben oder ein Gespräch mit der Referentin wünschen, wenden Sie sich gern an:
Dr. Regine Klose-Wolf
Hamburger Institut für Sozialforschung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mittelweg 36,
20148 Hamburg
Tel. 040-414097-12
presse@his-online.de
http://www.his-online.de/veranstaltungen/1928/ Vortragsankündigung
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Gesellschaft, Recht
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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