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Wissenschaft
Studie der Universität Münster zeigt großen Bedarf für Musiktherapie in Schulen
Musiktherapeutische Förderangebote könnten an Schulen eine Hilfe für Schülerinnen und Schüler mit emotionalen und sozialen Problemen darstellen, die auch die Lehrer in ihrer Arbeit entlasten würden. Die Absolventen des Zusatzstudiengangs Musiktherapie der Universität Münster haben dafür mit ihrer Doppelqualifikation aus Musikpädagogik und Musiktherapie nahezu ideale Voraussetzungen zu bieten, so Dr. Rosemarie Tüpker, Leiterin des Studiengangs. Diese Chance wird bisher an allgemein bildenden Schulen viel zu wenig genutzt, obwohl im Rahmen der "Selbstständigen Schule" dazu Möglichkeiten geschaffen werden könnten.
In einer im Studiengang verfassten Arbeit ermittelte Erika Mennebröker den Bedarf an therapienahen Förderangeboten in allgemein bildenden Schulen aus Sicht der Lehrerinnen und Lehrer. Entgegen gängiger Vorurteile zeigte die hinsichtlich der Schulformen und Standorte repräsentative Studie, dass 92 Prozent der Lehrer ein solches Angebot an der eigenen Schule begrüßen würden und 98 Prozent sich generell als aufgeschlossen gegenüber therapeutischen Angeboten bezeichnen.
Als Probleme, die ein solches Angebot notwendig machen, werden Konzentrationsschwäche (84 Prozent), motorische Unruhe (78 Prozent), geringe Frustrationstoleranz (53 Prozent), ferner aggressives Verhalten, Gruppenunfähigkeit, Kontaktprobleme und extreme Zurückhaltung genannt.
Erhoffte Wirkungen eines therapeutischen Angebotes in der Schule sind - aus Sicht der Lehrer - die Möglichkeit, dass Verhaltensprobleme der Schüler durch ein solches Angebot auch von ihren Ursachen her verstanden werden und außerhalb der Leistungssituation in der Klasse besser behoben werden könnten. Die Lehrer versprechen sich davon nicht nur die Steigerung der Lernbereitschaft, sondern auch die Verbesserung der Gruppenfähigkeit der Schüler und eine bessere Integration in die Klassengemeinschaft.
Versuche in anderen Ländern haben gezeigt, dass gerade die Integration von Musiktherapie in den schulischen Alltag auch schwer wiegendere Störungen so auffangen kann, dass Klinikaufenthalte in der Kinder- und Jugendpsychiatrie durch ein solches Angebot vermieden werden können. Im laufenden Semester ist eine stärkere Einbindung dieser Thematik in den Studiengang der Universität geplant.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Kunst / Design, Medizin, Musik / Theater, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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