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Wissenschaft
Um die Ursachen der deutlichen Zunahme allergischer Erkrankungen zu erforschen, wird an der Technischen Universität München ein "Zentrum Allergie und Umwelt" errichtet. Am Mittwoch, den 29. Juli 1998, leiteten die Bayerischen Staatsminister Hans Zehetmair (Kultus) und Dr. Thomas Goppel (Umwelt) zusammen mit dem Präsidenten der Technischen Universität München, Prof. Wolfgang A. Herrmann, und dem Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Heinz Höfler, mit dem ersten Spatenstich den Beginn der Bauarbeiten ein.
Die Bayerische Staatsregierung finanziert das "Zentrum Allergie und Umwelt" im Rahmen der "Offensive Zukunft Bayern" aus dem Allgemeinen Umweltfonds (Anschub-finanzierung fünf Millionen Mark). Die Einrichtung ist organisatorisch der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein (Prof. Johannes Ring) der TU München angegliedert.
In fast allen Ländern der Welt haben allergische Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen und nehmen weiter zu. Die Ursachen für ihren Anstieg sind bis heute nicht geklärt. Zunehmende wissenschaftliche Beachtung erfährt die Erforschung der Rolle von Umwelteinflüssen.
Allergien gehören zu den großen gesundheitlichen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Untersuchungen von Forschern an der Technischen Universität München haben ergeben, daß in Deutschland mit einer Häufigkeit von zehn bis 20 Prozent bereits erkrankter Kinder im Einschulungsalter gerechnet werden muß, wobei deutliche regionale Unterschiede zu verzeichnen sind.
Allergien entstehen auf dem Boden einer fehlgeleiteten Immunreaktion und betreffen verschiedenste Organsysteme; ihre Erforschung und Behandlung ist deshalb vom Wesen her interdisziplinär. Hinter dem Begriff "Umweltmedizin" verbirgt sich eine Fülle ganz verschiedener, zum Teil sehr unscharf definierter Befindlichkeitsstörungen und Krankheiten. Ohne Übertreibung kann deshalb festgestellt werden: Allergie ist die Umweltkrankheit Nummer 1.
In dem neu zu errichtenden "Zentrum Allergie und Umwelt" sollen im interdisziplinären Ansatz naturwissenschaftliche Grundlagenforschung, biomedizinisch und klinisch-experimentelle Forschung sowie klinisch angewandte Forschung mit Beratung und Versorgung angesiedelt werden. Das Forschungsziel ist die Bewertung der Einflüsse von Umweltfaktoren auf die Entstehung, Auslösung und Unterhaltung allergischer Erkrankungen. Daraus sollen neue Konzepte zu Diagnose, Therapie und Prävention erarbeitet werden.
Das "Zentrum Allergie und Umwelt" solle zwischen Grundlagenwissenschaften, Klinik und Umweltforschung angesiedelt sein und die im Großraum München an Allergie-Forschung interessierten Kräfte bündeln, erklärte der Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein, Prof. Johannes Ring. "Die Verbindung von Allergie- und Umweltforschung einschließlich ihrer Anwendung in Versorgung, Beratung und Prävention ist neu. Es gibt weltweit keine vergleichbare Einrichtung."
Kontakt: Prof. Dr.Dr. Johannes Ring
Tel. 089-4140-3170, Fax 089-4140-3553
e-mail: johannes ring@lrz.tu-muenchen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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