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25.08.2014 10:05

Wenn harmlose Schimmelpilze zur Gefahr werden

Blandina Mangelkramer Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Für gesunde Menschen oft harmlos, können Schimmelpilze bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem schwere Krankheiten auslösen, die mitunter zum Tod führen können. Ein internationales Forscher-Team unter Leitung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) will das nun ändern und erforscht an einer Pilz-Art mögliche Behandlungsmöglichkeiten. Diese sollen später auch auf andere krankheitserregende Pilze angewendet werden.

    Patienten mit Autoimmun- bzw. Tumorerkrankungen oder chronischen Entzündungen können heute dank der Fortschritte der Medizin oftmals sehr wirksam behandelt werden. Moderne Therapieverfahren beeinträchtigen jedoch nach wie vor das Immunsystem, die Patienten werden anfällig für Infektionen durch ansonsten harmlose Umweltkeime. Einer dieser Keime ist der Schimmelpilz Aspergillus fumigatus. Dieser auch als Gießkannenschimmel bezeichnete Pilz verursacht sogenannte Aspergillosen, die zuerst zu Atembeschwerden und im Extremfall zum Tod führen können. Wegen eingeschränkter diagnostischer Möglichkeiten sowie wenig verfügbarer Medikamente sind Aspergillosen bisher nur schwer zu behandeln.

    Vier Forschungsgruppen aus Deutschland, Österreich und Israel unter der Leitung von Prof. Dr. Sven Krappmann vom Mikrobiologischen Institut (Direktor: Prof. Dr. med. Christian Bogdan) des Universitätsklinikums Erlangen der FAU erforschen nun ab September 2014 neue Ansatzpunkte, wie Pilzbefall therapiert werden kann.

    Ziel des gemeinsamen Projekts „ASPMETNET“ ist es, Angriffspunkte innerhalb des Stoffwechsels von Aspergillus fumigatus zu identifizieren. Dafür analysieren die Forscher, wie die Stoffwechselwege in den Zellen auf molekularer Ebene funktionieren. Die Erlanger Forscher konzentrieren sich dabei darauf, rekombinante – also gentechnisch veränderte – Pilzstämme, die bestimmte Stoffwechselprodukte nicht mehr herstellen können, zu erzeugen und zu charakterisieren.

    „Die durch unsere Forschungen gewonnenen Erkenntnisse können wir dann auch auf andere krankheitserregende Pilze übertragen, um schließlich neuartige Wege zur Behandlung von opportunistischen Pilzinfektionen aufzuzeigen“, hofft Professor Krappmann.

    Das Vorhaben ist Teil der Infect-ERA-Initiative, einem ERA-NET zur Erforschung menschlicher Infektionskrankheiten. Mit sogenannten ERA-NETs fördert die Europäische Kommission die Zusammenarbeit zwischen nationalen Forschungsförderorganisationen.

    Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), gegründet 1743, ist mit über 38.000 Studierenden, 653 Professuren und rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der größten Universitäten in Deutschland - und, wie aktuelle Erhebungen zeigen, eine der erfolgreichsten und forschungsstärksten. So liegt die FAU beispielsweise im aktuellen Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) auf Platz 10 und gehört damit in die Liga der deutschen Spitzenuniversitäten. Neben dem Exzellenzcluster „Engineering of Advanced Materials“ (EAM) und der im Rahmen der Exzellenzinitiative eingerichteten Graduiertenschule „School of Advanced Optical Technologies“ (SAOT) werden an der FAU derzeit über 30 koordinierte Programme von der DFG gefördert

    Die Friedrich-Alexander-Universität bietet rund 240 Studiengänge an, darunter fünf Bayerische Elite-Master-Studiengänge und über 32 mit dezidiert internationaler Ausrichtung. Keine andere Universität in Deutschland kann auf ein derart breit gefächertes und interdisziplinäres Studienangebot auf allen Qualifikationsstufen verweisen. Durch über 500 Hochschulpartnerschaften in mehr als 70 Ländern steht den Studierenden der FAU schon während des Studiums die ganze Welt offen.

    Weitere Informationen für die Medien:
    Prof. Dr. Sven Krappmann
    Tel.: 09131/85-22580
    Sven.Krappmann@uk-erlangen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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