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Wissenschaft
Schüler/innen und Studierende waren aufgerufen, die Mikrobe des Jahres zu fotografieren oder zu portraitieren. Timo Schönegg (15) aus Pfullendorf geht als Sieger aus dem Wettbewerb hervor und wird am 5. Oktober auf der Mikrobiologentagung in Dresden geehrt.
„Auf meinem Schulweg begleitet mich Nostoc am Wegesrand seit Jahren. Vor einigen Wochen habe ich sogar eine Gallerte gefunden, die meine gesamte Handfläche bedeckt“, beschreibt der Gymnasiast seinen Fund. Nostoc, die Mikrobe des Jahres 2014, ist eine Ausnahme in der Welt der Mikroorganismen: Sie ist nicht unsichtbar klein, sondern mit bloßem Auge in der Umwelt zu finden. Timo hat seinen Fund genau dokumentiert und fotografiert. Im Schülerlabor machte er mikroskopische Aufnahmen, auf denen die Mikroorganismen-Ketten wunderschön zu erkennen sind. Er gewinnt ein mikrobiologisches Schülerpraktikum.
Der zweite Preis geht an seinen Bruder Robin Schönegg (13), der einen Nostoc-Tisch im Garten gedeckt hat - bei Trockenheit papierdünn, bei Nässe jedoch als aufgequollene Gallerte. Nostoc commune bildet Schleimhüllen, die zu unscheinbaren Schichten trocknen und erst bei Regen wieder sichtbar werden. Die Geschwister werden auf der Mikrobiologen-Jahrestagung in Dresden am 5. Oktober vor einem internationalen Fachpublikum geehrt (http://www.dghm-vaam-kongress.de/) und erhalten eine Führung im Deutschen Hygiene-Museum.
Den dritten Preis gewinnt Lena Brandt (11) aus Bad Kreuznach, die ihre Nostoc-Funde wunderbar dokumentierte. Sonderpreise gehen an den jüngsten Teilnehmer, Janis Schönegg (7) sowie an David Kubon (17), der hochwertige mikroskopische Aufnahmen von Nostoc beisteuerte. Das geheimnisvolle Verhalten von Nostoc hatte schon Paracelsus und Goethe inspiriert – und auch einige Wettbewerbsteilnehmer, die sich mit Gedichten und Videos am Wettbewerb beteiligten. Sonderpreise dafür erhalten der Wahlkurs „Bio live“ (10-14) des Dossenberger Gymnasiums in Günzburg sowie Hannah Schmidt (21) aus Pfullingen und Anna Brandt (13). Alle Preisträger werden in der Fachzeitschrift BIOspektrum (www.biospektrum.de) vorgestellt und erhalten Buchpreise von Springer Spektrum (www.springer.com), den Kalender „Verborgene Welten“ (www.dumontkalender.de/verborgene-welten-2015-kalender.html) von DuMont und Nostoc in Kuscheltier-Form (www.giantmicrobes.com).
Die Jury aus hochkarätigen Mikrobiologen aus ganz Deutschland zeigte sich von der Breite und Qualität der Bewerbungen positiv überrascht: „Der Mikroorganismus Nostoc wurde hervorragend dokumentiert, angefangen vom Fundort über Größenvergleiche und Veränderungen bis hin zu hervorragenden Zellaufnahmen“. Die zweite bei uns vorkommende Art, Nostoc pruniforme, fand allerdings keiner der Wettbewerbsteilnehmer. Diese „Teichpflaume“ ist ein Anzeiger für saubere Gewässer und daher leider selten geworden.
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Die Mikrobe des Jahres wurde 2014 erstmals von der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) ausgerufen. Die VAAM ist Gründungsmitglied im VBIO und vertritt rund 3500 mikrobiologisch orientierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Forschung und Industrie. Die Bandbreite der Forschung reicht von Bakterien und Pilzen in allen Ökosystemen und in Lebensmitteln über Krankheitserreger bis hin zu Genomanalysen und industrieller Nutzung von Mikroorganismen und ihren Enzymen. Die diesjährige Jahrestagung „Microbiology and Infection 2014“ findet gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) vom 5. bis 8. Oktober in Dresden statt. Die Mikrobe des Jahres 2015 wird im Rahmen der Jahrestagung in Marburg im März 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt http://www.vaam-kongress2015.de.
Informationen:
Dr. Anja Störiko, Tel. 06192 23605, info@mikrobe-des-jahres.de
http://www.mikrobe-des-jahres.de
Die "Teichpflaume" Nostoc fotografiert vom Preisträger
Timo Schönegg
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, jedermann
Biologie, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Schule und Wissenschaft
Deutsch
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