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Wie funktionieren Netzwerke für hospizliche und palliativmedizinische Angebote am besten?
Ohne Schmerzen friedlich im Kreis der Familie sterben – so wünschen sich viele ihr Lebensende. Sollen schwerstkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen qualitativ hochwertig und wohnortnah versorgt werden, klappt das nur, wenn Ärzte, Pflegende, Physiotherapeuten, Psychologen, Sozialarbeiter, Seelsorger und ehrenamtliche Helfer eng zusammenarbeiten. Wie solche Netzwerke funktionieren, untersucht jetzt ein Team aus Psychologen, Sozialpädagogen und Medizinern am Universitätsklinikum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).
Die Ergebnisse des Teams um Prof. Dr. Christoph Ostgathe, Lehrstuhl für Palliativmedizin, sollen in einen Leitfaden einfließen, der Fragen beantwortet wie: Auf welche Weise lassen sich regionale Hospiz- und Palliativnetzwerke aufbauen? Wie können sie erfolgreich am Laufen gehalten werden? So sollen zum einen vorhandene Angebote optimal ausgeschöpft und zum anderen soll der Weg für neue, möglichst patientengerechte Netzwerke bereitet werden.
Die Vorteile von funktionierenden Netzwerken in diesem Bereich sind aus internationalen Studien bekannt: Schmerzen lassen sich besser kontrollieren, Patienten werden häufiger aus dem Krankhaus in das häusliche Umfeld entlassen, die Kollegen haben untereinander einen besseren persönlichen Kontakt, die Palliativversorgung in Krankenhäusern wird ausgeweitet, die verschiedenen Anbieter engagieren sich stärker und arbeiten reibungsloser zusammen und es entstehen gemeinsame Initiativen für neue Angebote und für eine effizientere Organisation. Insgesamt profitieren die Patienten von einem besseren Zugang zu Palliativversorgung, der Kontinuität und einer höheren Qualität.
Pro Jahr benötigen allein in Bayern rund 12.500 Menschen eine spezielle palliativmedizinische Begleitung. Zwar haben sich bereits einige Netzwerke gebildet – sei es auf Basis loser Absprachen, sei es mit festen Verträgen – doch um eine angemessene Versorgung sicherzustellen, sind mehr solcher Kooperationen nötig. Die tägliche Arbeit miteinander beeinflusst, wie sich die Netzwerke organisieren und wie die einzelnen Akteure kommunizieren. Wie vielfältig und komplex solche Netzwerke tatsächlich sind, wurde bisher noch nicht untersucht. Im Mittelpunkt steht für Prof. Ostgathe dabei die Frage, welche äußeren Faktoren und welche Arbeits-, Organisations- und Kommunikationsformen palliativmedizinische Netzwerke erfolgreich werden lassen.
Gefördert wird das Forschungsprojekt mit dem Titel „PallBayNet“ vom Bayerischen Gesundheitsministerium mit rund 105.000 Euro. Erste Ergebnisse werden im Oktober 2016 erwartet.
Ansprechpartner für die Medien:
Prof. Dr. Christoph Ostgathe
Tel.: 09131/85-34064
christoph.ostgathe@uk-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Philosophie / Ethik, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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