idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.11.2014 10:09

FAU-Wissenschaftler weist nach, dass Algenart ökologische Nischen schafft

Blandina Mangelkramer Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Jeder weiß um die Bedeutung von Korallenriffen für das Ökosystem. Wo sie vorkommen, stellen ihre dreidimensionalen Strukturen ökologische Nischen zur Verfügung, die sich positiv auf die Artenvielfalt auswirken. Weniger bekannt ist, dass auch andere Organismen Strukturen schaffen, die anderen als Lebensraum dienen. Ein Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) konnte nun zeigen, dass die in der Arktis lebenden corallinen Rotalgen durch ihre besondere Form Nischen für viele Tierarten bilden.

    Dr. Sebastian Teichert vom Lehrstuhl für Paläoumwelt untersuchte coralline Rotalgen aus den arktischen Gewässern um die Inselgruppe Spitzbergen, auf halbem Weg zwischen Norwegen und dem Nordpol. Dort leben die Algen auf dem relativ einförmigen, von Geröll geprägten Meeresboden. Sie bilden eine Kalkkruste und umwachsen damit das am Boden befindliche Geröll. Diese Krusten wachsen sehr langsam, werden jedoch im Laufe der Jahre immer dicker und entwickeln sich schließlich zu runden Gebilden, sogenannten Rhodolithen. An sich schon eine Bereicherung für das Ökosystem, da das Algengewebe anderen Organismen als Nahrung dient, werden diese Kugeln oft von Bohrmuscheln ausgehöhlt: Die Muscheln raspeln sich mit ihrer Schale in die Kalkkruste hinein. Dadurch bilden sich Höhlen, die von anderen Lebewesen wie verschiedenen Muschelarten und Fischen als Unterschlupf genutzt werden.

    Die Studie auf der Basis computertomographischer Scans und Unterwasseraufnahmen zeigt, dass diese Rhodolithe tatsächlich die Artenvielfalt, also die Biodiversität, ihrer Umwelt erhöhen. Dies liegt daran, dass die normalerweise vorherrschenden, weitläufigen Geröllareale wenig Schutz bieten. Erst das Vorhandensein der hohlen Rhodolithe schafft zusätzliche ökologische Nischen, so dass eine größere Anzahl unterschiedlicher Organismen nebeneinander existieren kann. „Hohle Rhodolithe kommen weltweit und auch in der geologischen Vergangenheit vor. Ihre Rolle für das globale Ökosystem wurde bislang jedoch kaum untersucht“, sagt Dr. Sebastian Teichert. „Das werden wir in zukünftigen Studien angehen.“

    Teichert, S. (2014) Hollow rhodoliths increase Svalbard‘s shelf biodiversity. Scientific Reports 4: 6972, doi:10.1038/srep06972

    Informationen für die Medien:
    Dr. Sebastian Teichert
    Tel.: 09131/85-24782
    sebastian.teichert@fau.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geowissenschaften, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).