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10.12.2014 10:17

Auf dem Weg zu Wohlbefinden, Lebenszufriedenheit und Glück

Blandina Mangelkramer Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Wie beeinflussen Werte die Lebenszufriedenheit?

    Freundlich und hilfsbereit oder durchsetzungsstark und zielstrebig. Oder beides? Wie persönliches Wohlempfinden und Lebenszufriedenheit zu erreichen sind und welche Rolle Werte spielen, haben FAU-Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm vom Lehrstuhl Sozialpsychologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) untersucht.*

    Sie gelten als die „Big Two“ der sozialen Interaktion, als zentrale Begriffe, die die Dualität der menschlichen Existenz umschreiben: Agency und Communion. Agentische Eigenschaften umfassen dabei zum Beispiel Zielstrebigkeit, Kompetenz und Durchsetzungsvermögen, um ein Ziel zu erreichen und stehen damit für die persönliche Selbstbehauptung und Selbstentfaltung. Es gibt aber auch agentische Werte: Diese beziehen sich darauf, wie wichtig einem Menschen Bereiche wie zum Beispiel Einfluss, Wohlstand, Leistung oder Anerkennung sind. Kurz: Agency spiegelt das Streben nach Kontrolle und Einfluss sowie die Wichtigkeit dieser Bereiche wieder.

    Demgegenüber bezeichnet Communion das Streben des Menschen nach Gemeinschaft und sozialen Beziehungen. Kommunale Eigenschaften sind etwa Vertrauenswürdigkeit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft oder Empathie. Kommunale Werte beziehen sich darauf, wie wichtig einem Individuum Vertrauen, Mitgefühl, Harmonie oder Anstand sind.

    In einer Studie, die erstmals diese Big Two in das Forschungsfeld Lebenszufriedenheit integriert haben und die in Deutschland und Russland durchgeführt wurde, untersucht Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm vom FAU-Lehrstuhl Sozialpsychologie das Verhältnis zwischen den agentischen und kommunalen Eigenschaften einer Person, ihren agentischen und kommunalen Werten und der Lebenszufriedenheit.

    Entscheidend sind die zwischenmenschlichen Werte

    Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm geht dabei von der Hypothese aus, dass agentische Eigenschaften zusammen mit hohen kommunalen Wertvorstellungen die Lebenszufriedenheit positiv beeinflussen. Die Ergebnisse der Studie bestätigen diese Annahme. „Menschen, die Selbstvertrauen haben und sich in der Lage fühlen, ihre Ziele zu erreichen (= agentische Eigenschaften) und die gleichzeitig zwischenmenschliche Werte (= kommunale Werte) besonders hoch halten, sind mit ihrem Leben besonders zufrieden“, fasst Abele-Brehm ihre Ergebnisse zusammen.
    Zu ihren Wertvorstellungen, Persönlichkeitseigenschaften und ihrer Lebenszufriedenheit wurden in der Studie insgesamt 201 deutsche und 328 russische Teilnehmer befragt. „Russland und Deutschland unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, zum Beispiel hinsichtlich kultureller Traditionen und hinsichtlich ihrer ökonomischen Situation“, sagt Abele-Brehm. Auch seien die Russen insgesamt mit ihrem Leben weniger zufrieden als die Deutschen. Trotzdem sind die in der Studie untersuchten Zusammenhänge in beiden Ländern gleich. „Es sind nicht die agentischen Werte, die zufrieden machen, sondern vielmehr die kommunalen Werte. Allerdings entfalten die kommunalen Werte nur dann ihren positiven Einfluss, wenn sie mit Tatkraft verknüpft sind.“

    *doi:10.3389/fpsyg.2014.01320
    Abele AE (2014), Pursuit of communal values in an agentic manner: A way to happiness?. Front. Psychol. 5:1320.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm
    Tel: 09131/85-22307
    andrea.abele-brehm@fau.de


    Bilder

    Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm
    Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm
    Foto: FAU/Georg Pöhlein
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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