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Die vorgeburtliche Diagnostik hat in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Inzwischen bleibt mit ihrer Hilfe kaum eine Krankheit beim Fötus unentdeckt, viele lassen sich zudem gut behandeln. Trotzdem muss die pränatale Diagnostik mit dem Vorurteil leben, lediglich Indikationen für einen Schwangerschaftsabbruch zu liefern. Welche Möglichkeiten dieses Spezialgebiet der Gynäkologie wirklich hat, erläutern Experten beim X. Perinatalsymposium am 9. und 10. Mai 2003. Thema des internationalen Symposiums, zu dem 400 Teilnehmer erwartet werden, sind "Infektionserkrankungen der Schwangeren und des Neugeborenen". Veranstalter sind die Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Innenstadt in der Maistraße und die Kinderklinik und Poliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital.
"Die Behandlungsmöglichkeiten bei einer rechtzeitigen pränatalen Diagnostik werden unterschätzt", sagt Gynäkologe Prof. Dr. Franz Kainer, Leitender Oberarzt an der Frauenklinik und einer der Organisatoren des Symposiums. Ein Beispiel für die erfolgreiche Behandlung noch ungeborener Kinder ist die Infektion mit Ringelröteln. Für die Schwangere sind die Viren harmlos, nicht aber für den Fötus. Bei ihm lösen die Erreger eine Anämie aus, die früher zu einem Absterben des Feten führte. "Heute können wir dem noch Ungeborenen Blut übertragen, bis seine eigene Blutbildung nach der Infektion wieder gut funktioniert", erläutert Professor Kainer. Gut behandelbar ist inzwischen auch die Toxoplasmose, die bei rechtzeitiger Diagnose auch beim Fötus mit Medikamenten in den Griff zu bekommen ist.
In den Kongress eingebettet findet am Abend des 9. Mai die "Erste Josef Zander-Vorlesung zu aktuellen Problemen der Frauenheilkunde" statt. Mit dieser Vorlesung wird das Lebenswerk von Prof. Dr. Josef Zander, dem ehemaligen Direktor der Frauenklinik in der Maistraße geehrt. Der erste Preisträger der Vorlesung wird der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Prof. Dr. Klaus Diedrich sein. Das Thema seines Vortrages: Präimplantationsdiagnostik (PID): Vision und Risiken. Gegner der PID malen immer gerne das Szenario eines Designer-Babys an die Wand. "Doch dafür sind die genetischen Möglichkeiten überhaupt nicht vorhanden", betont Professor Kainer. Derzeit ist die PID aber eine Möglichkeit, Frauen vor der Implantation eines behinderten Embryos zu bewahren.
Weitere Informationen bei Prof. Dr. Franz Kainer, Telefon 089/5160-4111.
http://www.klinikum.uni-muenchen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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