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26.06.2015 13:14

Deutsch-Österreichischer AIDS-Kongress (DÖAK) 2015: Viruserkennung des Immunsystems

Susanne Dopheide Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    Neue Erkenntnisse könnten die Impfstoffentwicklung und
    Therapie revolutionieren: Immunzellen haben die Fähigkeit HIV-1 bei
    Zell-Eintritt zu erkennen und das Immunsystem zu warnen. HIV-1,
    meist nur als HIV bezeichnet, ist der Verursacher der erworbenen
    Immunschwäche-Krankheit AIDS (Acquired immunodeficiency
    syndrome). Bislang war allerdings unklar, wie die Zellen das Virus als
    ‚fremd‘ erkennen können.

    Grundlagenforscher berichten auf dem DÖAK Kongress in Düsseldorf nun
    über einen wissenschaftlichen Durchbruch. Beschrieben wird, wie es Zellen
    des Immunsystems möglich ist das HI-Virus zu erkennen und eine
    Immunantwort auszulösen. Diese Erkenntnis könnte Grundlage sein, den
    natürlichen Erkennungsmechanismus des Immunsystems zu verstärken
    und so eine wirksame körpereigene Abwehr gegen das Virus zu erzeugen.
    Bestimmte Immunzellen des Körpers, Makrophagen und dendritische
    Zellen, sind grundsätzlich in der Lage, HIV-1 als Eindringling zu erkennen.

    Diese neue und fundamentale Erkenntnis wurde auf dem DÖAK Kongress
    jetzt in Düsseldorf mit HIV-Medizinern, Grundlagenforschern und
    Betroffenen Gruppen diskutiert. - Makrophagen sind sogenannte
    Fresszellen des Immunsystems und dendritische Zellen haben die Funktion
    der Antigen-Erkennung und -Präsentation als fremdartig erkannter und in
    die Zellen aufgenommener Struktur. - In mehreren Vorträgen auf dem
    DÖAK Kongress haben drei Forschergruppen ihre neusten Erkenntnisse
    zur Erkennung von HIV Nukleinsäuren in Makrophagen und dendritischen
    Zellen präsentiert: Nach Infektion dieser Zellen mit HIV liegt zuerst virale
    RNS vor. Bevor sie ins Genom der Wirtszelle integriert werden kann, muss
    sie jedoch zunächst in DNS umgeschrieben werden. Forscher aus
    Amsterdam konnten nun nachweisen, dass das RNS-bindende Protein
    DDX3 als Sensor diese HIV-1 RNS bindet und damit in der Zelle ein
    antivirales Signal auslöst. Forscher aus San Diego und Langen konnten
    darüber hinaus für die aus der viralen RNS gebildeten HIV DNS einen
    neuen DNS-Rezeptor (PQBP1) identifizieren.

    Diese und weitere Arbeiten aus London zeigen, dass unter experimentellen
    Bedingungen – mit im Labor künstlich veränderten Infektionsbedingungen -
    HIV-1 von menschlichen Immunzellen erkannt wird und eine Signalkette
    Universitätsklinikum anschaltet, die das angeborene Immunsystem und im weiteren Verlauf das spezifische Immunsystem aktiviert.

    Nach den auf der DÖAK präsentierten Ergebnissen findet im HIV-1-
    infizierten Patienten diese frühe Erkennung durch die dendritischen Zellen
    und Makrophagen aber nur wenig statt, weil HIV-1 Tricks zur
    Verschleierung seiner Erkennung entwickelt hat.
    Gelänge es aber, über die Entwicklung geeigneter Moleküle diesen
    natürlichen Erkennungsmechanismus durch ein Molekül zu verstärken,
    könnte es möglicherweise eine wirksame körpereigene Abwehr gegen das
    HI-Virus erzeugen.


    Weitere Informationen:

    http://www.doeak2015.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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