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Am Wochenende vom 30. Mai bis 1. Juni 2003 treffen sich im Maternushaus in Köln die in Deutschland arbeitenden Papyrologen zu einer Arbeitstagung. Anläßlich dieser Tagung findet im Foyer der Diözesanbibliothek eine Ausstellung mit dem Titel "Das Christentum und seine Umwelt im Spiegel der Kölner Papyri" statt.
88 /2003 (Papyrologie)
Papyri - "Bodenschätze" aus der Antike
Tagung der deutschen Papyrologen und Ausstellung in der Diözesanbibliothek
Am Wochenende vom 30. Mai bis 1. Juni 2003 treffen sich im Maternushaus in Köln die in Deutschland arbeitenden Papyrologen zu einer Arbeitstagung. Anläßlich dieser Tagung findet im Foyer der Diözesanbibliothek eine Ausstellung mit dem Titel "Das Christentum und seine Umwelt im Spiegel der Kölner Papyri" statt.
Ausstellung und Tagung werden
am Freitag, dem 30. Mai 2003, um 18 Uhr, in der
Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek Köln
Kardinal-Frings-Str. 1-3, 50668 Köln
eröffnet. Vertreter der Presse sind dazu herzlich eingeladen. Zwischen 16 und 18 Uhr haben Pressevertreter vor Ort die Möglichkeit, Informationen über die Ausstellung und über die Papyrologie im allgemeinen zu erhalten.
Für das Publikum wird die Ausstellung vom 2. bis 26. Juni 2003 montags - freitags von 9.00-17.00 Uhr, donnerstag von 9.00-19.00 Uhr zu sehen sein.
Papyrus war in der gesamten antiken Welt der wichtigste Schriftträger. Erhalten geblieben sind Papyri jedoch fast ausschließlich im Wüstenboden Ägyptens. Die dort gefundenen griechischen Texte umfassen die Zeitspanne von Alexander dem Großen bis in die frühe islamische Zeit, also von etwa 300 v. Chr. bis 700 n. Chr. In dieser Zeit wurde in Ägypten hauptsächlich Ägyptisch und Griechisch gesprochen. Die Papyrologie ist eine Disziplin der klassischen Altertumskunde. Sie befaßt sich mit der Entzifferung und Interpretation zumeist griechischer, aber auch lateinischer Texte, die auf Papyri erhalten sind. Texte in anderen Sprachen wie Ägyptisch, ferner Arabisch, Aramäisch, Hebräisch sind Gegenstand anderer Fächer. Etwa 50.000 zuvor unbekannte griechische Texte auf Papyrus sind in den vergangenen 100 Jahren publiziert worden. Und noch immer warten unzählige neue Texte auf ihre Veröffentlichung. Die Bedeutung der Papyri für unsere Kenntnis der griechischen Literatur und für die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der griechisch-römischen Welt kann kaum überschätzt werden. Eine große Anzahl von Papyri überliefern klassische Autoren, die wir sonst nur aus mittel-alter-lichen Handschriften kennen. Die Papyri sind aber wesentlich älter als diese Hand-schrif-ten und daher oftmals bessere Textzeugen. Noch interessanter sind die vielen Papyri, die bislang unbekannte Werke der griechischen Literatur überliefern. Hier sind etwa die lyrischen Dichter Archilochos und Sappho oder der Komödiendichter Menander zu nennen. Die weitaus meisten auf Papyrus erhaltenen Texte sind jedoch Urkunden, die man in zwei Gruppen unter-teilen kann. Dies sind zum einen Texte aus dem öffentlichen Leben wie Dokumente aus Finanz- und Zivilverwaltung oder dem Militär. Zum anderen gibt es eine große Zahl privater Dokumente, also z. B. Kauf- oder Mietverträge, Rechnungen, Quittungen und Briefe. Auch andere wichtige Bereiche des antiken Lebens wie das Schulwesen und natürlich die Religion begegnen uns in den Papyri. Die Papyrologentagung soll den etwa 60 teilnehmenden Wissenschaftlern, Studenten und Restauratoren zum Informationsaustausch dienen. Die Tagung wird großzügig unterstützt durch die Gerda-Henkel-Stiftung, die Emil-und-Artur-Kiessling-Stiftung, den Verein der Freun--de und Förderer der Universität zu Köln sowie die Firma Römerturm Feinst-papiere und das amerikanische "Archaeology Magazine".
Die begleitende Ausstellung soll einem breiteren Publikum anhand von Exponaten aus der Papyrussammlung der Universität zu Köln einen Einblick in die Welt der Papyri verschaffen. Es werden griechische und koptische Papyri und Pergamente zu sehen sein, die zu den ältesten erhaltenen christlichen Texten zählen. Es handelt sich um biblische und patristische Texte, Hymnen und Gebete, sowie Briefe und Verträge von Christen aus Ägypten. Auch die religiöse Umwelt des frühen Christentums werden verschiedene Texte illustrieren: zum Beispiel ein heidnisch-christliches Fieber-Amulett und einige Seiten des berühmten Kölner Mani-Kodex, einer Biographie des Begründers der manichäischen Religion, des kleinsten aus der Antike bekannten Buches mit einer Seitengröße von kaum vier mal vier Zentimetern.
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Verantwortlich: Eva Faresin
Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Robert Daniel unter der Telefonnummer 0221/470-4230, der Fax-Nummer 0221/470-4997 und unter der Email-Adresse robert.daniel@uni-koeln.de zur Verfügung.
Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web unter http://www.uni-koeln.de/pi/.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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