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15.10.2015 15:04

"Gastfeindschaft " - Jahrestagung der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule vom 9.-11.11. in Berlin

Carsten Wette Stabsstelle für Presse und Kommunikation
Freie Universität Berlin

    „Gastfeindschaft? Aporien des Umgangs mit dem Anderen in Literatur und Literaturwissenschaft“ ist Thema der Jahrestagung der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien der Freien Universität Berlin, die am 10. und 11. November 2015 im ICI Kulturlabor Berlin stattfindet. Die Tagungsteilnehmer betrachten den Umgang mit dem Anderen ausgehend von den Überlegungen des französischen Philosophen Jacques Derrida: Besteht Gastfreundschaft darin, dem Ankömmling Fragen zu stellen oder besteht sie darin, ihn beziehungsweise sie vorbehaltlos zu empfangen?

    Leitfrage der Untersuchungen und Diskussionen ist, ob die Literatur Möglichkeiten bereithält, sogenannte Aporien, also ausweglose Diskrepanzen, zu überwinden, die sich aus der Begegnung von Eigenem und Fremdem ergeben. Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt frei.

    Wer gastfreundlich ist, öffnet einem Fremden die Tür – unter der Maßgabe, dass der Gast bestimmten Gesetzen oder Sitten nicht zuwider handle. Gleichzeitig bedeutet unbedingte Gastfreundschaft Derrida zufolge aber auch, nicht zu wissen, wer der Gast ist, nicht zu wissen, ob er „Gast ist und nicht Mörder“ und sich somit auf das absolut Andere einzulassen. Muss man Gastfreundschaft (hospitalité) und Feindschaft (hostilité) somit zusammen denken? Derrida schlägt dafür den Terminus hostipitalité vor – Gastfeindschaft. „Die Frage ist, ob die Literatur an dieser Schnittstelle vermittelnd wirken und Veränderungen in der Wahrnehmung und dem Umgang mit dem Fremden und Eigenen herbeiführen kann“, erklärt Dr. Rebecca Mak von der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule der Freien Universität. So könne Literatur Vorstellungen anderer Formen von Gemeinschaft vermitteln, scheinbar klare Grenzziehungen dekonstruieren und die Unterscheidung zwischen Eigenem und Fremdem untergraben. In ihren Beiträgen fragen die Tagungsteilnehmer darüber hinaus, ob in der Literatur Strategien des Zusammenlebens außerhalb eines juristischen Paradigmas verhandelt werden können oder ob das Potenzial von Literatur gerade darin bestehe, diese Aporien nicht aufzulösen, sondern zuzuspitzen.

    WEITERE INFORMATIONEN

    Zeit, Ort und Programm
    Dienstag, 10. November und Mittwoch, 11. November 2015
    ICI Kulturlabor Berlin, Christinenstr. 18–19, Haus 8, 10119 Berlin. U-Bahnhof Senefelderplatz (U2)

    Programm unter
    www.ici-berlin.org/event/682/ oder www.fsgs.fu-berlin.de/gastfeindschaft

    Kontakt
    Dr. Rebecca Mak, Wissenschaftliche Koordinatorin der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-56522, E-Mail: rebecca.mak@fu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://Die Tagung: www.fsgs.fu-berlin.de/gastfeindschaft
    http://Die einzelnen Panels der Tagung: www.fsgs.fu-berlin.de/gastfeindschaft


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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