idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.03.2016 09:33

Bundesforschungsministerium fördert "Leipziger Gesundheitsatlas"

Susann Huster Stabsstelle Universitätskommunikation/Medienredaktion
Universität Leipzig

    Der "Leipziger Gesundheitsatlas", ein Projekt der Universität Leipzig zur Präsentation und wissenschaftlichen Nutzung biomedizinischer Daten, erhält vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ab März 2016 eine dreijährige Förderung von insgesamt 2,15 Millionen Euro. Ziel ist es, Forschern und Ärzten Daten zu den Verläufen bestimmter Krebs- und Zivilisationserkrankungen mit Hilfe von bio- und medizininformatischen Technologien zugänglich zu machen. Dieses Data-Sharing kann sich positiv auf die weitere Erforschung von Erkrankungen und ihre Therapie auswirken.

    Zunächst werden ausgewählte und anonymisierte Daten des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen (LIFE) sowie Forschungsdaten zu großen Patientengruppen mit Darm- und Brustkrebs, Hirntumoren, Lymphomen, Leukämien sowie schweren Infektionserkrankungen (Sepsis) aufgenommen. "Die besondere Herausforderung des "Leipziger Gesundheitsatlas" ist sein fächerübergreifender Charakter sowie die informationstechnologische Aufbereitung von großen und heterogenen Datenmengen. Der Atlas soll Ergebnisse, Modelle und Daten für die biomedizinische Forschung weltweit nutzbar machen", erläutert der Projektkoordinator Prof. Dr. Markus Löffler, Leiter des Instituts für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE) der Universität Leipzig. Neben IMISE sind das Interdisziplinäre Zentrum für Bioinformatik, das Institut für Informatik sowie das LIFE-Forschungszentrum an dem Projekt beteiligt. Der "Leipziger Gesundheitsatlas" wird als spezielles Internetportal Wissenschaftlern und Ärzten zugänglich sein und in Teilen auch der Öffentlichkeit.

    Die Medizin verfügt heute über sehr genaue labortechnische Messverfahren - zum Beispiel bildgebende Untersuchungen wie Magnetresonanztomografien oder Gen-Analysen zur Beschreibung des menschlichen Erbguts (Genom). Diese führen allerdings zu einem explosionsartigen Anschwellen der geschaffenen Datenmengen. Zusammen mit anderen Angaben, etwa zu Lebensstil oder Erkrankungsgeschichte eines Patienten, wird aber eine präzisere Prognose und Risikoanalyse einer Krankheit möglich. Ein Arzt wird mit Hilfe des "Leipziger Gesundheitsatlas" und den Daten großer Patientengruppen mit Lymphomen beispielsweise das individuelle Risiko seines Lymphom-Patienten für Infektionen ermitteln können.

    Obwohl Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse meist in wissenschaftlichen Medien veröffentlichen, werden die Daten und Analysen (Modelle) für ein breites Spektrum von Nutzern aus Klinik und Forschung bisher kaum nutzbar gemacht. Darüber hinaus werden Studien mit negativen oder weniger erwünschten Ergebnissen weit seltener veröffentlicht. Dies kann zu Fehlannahmen etwa zur Wirksamkeit von neuen Therapien führen. Hier setzt der "Leipzig Gesundheitsatlas" an. Die Wissenschaftler führen darin Daten aus verschiedenen Studien in einer gemeinsamen IT-Plattform zusammen, bereiten sie auf und bieten verschiedene Anwendungen zur Analyse. In diesem Sinne nimmt der "Leipziger Gesundheitsatlas" eine Vorreiterrolle ein und erzielte die Aufnahme in das Förderprogramm "Integrative Datensemantik in der Systemmedizin" (IDSem) des Bundesforschungsministeriums. Nach 2018 ist eine weitere Förderung durch das BMBF für zwei Jahre möglich.

    Doris Gabel

    Weitere Informationen:

    Prof. Dr. Markus Löffler
    Leiter des Instituts für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE) Universität Leipzig
    Telefon: +49 341 97-16100
    E-Mail: markus.loeffler@imise.uni-leipzig.de
    Web: http://www.imise.uni-leipzig.de


    Doris Gabel
    ZKS Leipzig
    Telefon: +49 341 97-16174
    E-Mail: doris.gabel@zks.uni-leipzig.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Medizin
    regional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).