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Wissenschaft
Ein Gebirge an Gelehrsamkeit: Seit vier Jahrzehnten erforscht der Marburger Biogeograph Professor Dr. Georg Miehe den Himalaya. Jetzt haben mehr als 40 Fachleute aus aller Welt unter seiner Federführung eine naturkundliche Monographie in englischer Sprache vorgelegt, die am Beispiel Nepals das Wissen über die Region in bisher unerreichter Breite und Detailfülle zusammenfasst: Georg Miehe, Colin Pendry & Ram Chaudary: Nepal: An introduction to the natural history, ecology and human environment of the Himalayas, Edinburgh 2015.
Der Himalaya ist das höchste Gebirge der Erde. Er beeinflusst das globale Klima und bietet Raum für große biologische und kulturelle Vielfalt. „Wir haben eine Fülle von Einzelinformationen über dieses Hochgebirgs-Ökosystem und seine Entwicklung zusammengeführt, um unsere Wissenslücken eingrenzen zu können“, erklärt Mitherausgeber Georg Miehe von der Philipps-Universität; er gilt als einer der führenden Fachleute für die Ökologie des Himalaya.
Nepal, in der Mitte des Himalaya gelegen, zeigt sämtliche Charakteristika der Region wie in einem Mikrokosmos. „Wir beschränken die Darstellung nicht auf Nepal, sondern beschreiben den Naturraum im geografischen Kontext“, erläutert Miehe das Konzept des Bandes. „Die Beiträge behandeln die Geologie der Region, ihr Klima und die Klimageschichte, das Relief dieses extrem steilen Gebirges einschließlich der Erdbebengefährdung, die Böden, die Evolution der Tier- und Pflanzenwelt im Zusammenhang mit der Heraushebung des Himalaya, die kulturelle und sprachliche Vielfalt sowie die Landnutzung und den Naturschutz“, führt der Geograph aus; „besonders breiten Raum nimmt die Darstellung der Wälder und alpinen Matten des Himalaya ein.“
Das Werk fasst den gegenwärtigen Kenntnisstand über die Region zusammen, präsentiert aber auch neue Daten und entwickelt neue Perspektiven. Zudem zeigt es auf, welche Wissenslücken weitere Forschung erforderlich machen. Wie hat sich das Gebirge gebildet? Wie hat dieser Vorgang die Biodiversität der Region geprägt? Wie stark überformt der Mensch die Landschaft? Viele dieser und ähnlicher Fragen weiß die Wissenschaft bislang nur unzureichend zu beantworten. „Wir kommen hier nur voran, wenn viele Disziplinen zusammenwirken“, bekräftigt Miehe, „insofern ist unser Buch als ein Aufruf zu mehr koordinierter Forschung zu sehen.“
Nicht zuletzt die außergewöhnlich gute Ausstattung mit Karten und wissenschaftlichen Abbildungen macht das Buch zu einer wichtigen Quelle für die Hochgebirgsforschung. Außerdem enthält es eine Fülle atemberaubender Bilder, und obwohl es sich in erster Linie an ein Fachpublikum richtet, wird es alle ansprechen, die Interesse an Nepal und am Himalaya haben.
Professor Dr. Georg Miehe lehrt Biogeographie und Hochgebirgsökologie an der Philipps-Universität. Seit dem Jahr 1976 unternimmt er Forschungsreisen in Hochgebirge, finanziell unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft; der regionale Schwerpunkt liegt auf Tibet und dem Himalaya. Miehes besonderes Interesse gilt dem Alter und der Entwicklung von Kulturlandschaften des Hochgebirges (Interview mit Georg Miehe: http://www.uni-marburg.de/aktuelles/news/2016a/0309b). Das aktuelle Nepal-Handbuch hat er zusammen mit Dr. Colin Pendry vom Royal Botanical Garden in Edinburgh und Professor Dr. Ram Chaudary von der Tribhuvan University in Kathmandu herausgegeben.
Weitere Informationen:
Ansprechpartner: Professor Dr. Georg Miehe,
Fachgebiet Biogegraphie,
Tel.: 06421 28-24263
E-Mail: miehe@geo.uni-marburg.de
Interview mit Professor Dr. Georg Miehe: http://www.uni-marburg.de/aktuelles/news/2016a/0309b
Informationen des Royal Botanical Garden Edinburgh zum Buch: http://www.floraofnepal.org/?page=Companion%20Volume
Georg Miehe, Colin Pendry & Ram Chaudary (Hg.): Nepal (...), Edinburgh 2015 (bibliografische Angaben ...
Quelle: (Cover: Royal Botanical Garden Edinburgh)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geowissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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