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Prof. Dr. Christof Paar von der Ruhr-Universität Bochum erhält einen mit 2,5 Millionen Euro dotierten Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats. Es ist einer von zwei solcher Grants, den Bochumer Forscher in der aktuellen Bewerbungsrunde einwarben. In dem Projekt „Exploring and Preventing Cryptographic Hardware Backdoors: Protecting the Internet of Things against Next-Generation Attacks (Epoch)“ möchte Paar Sicherheitsmechanismen gegen Hardware-Trojaner entwickeln. Mit diesen können Angreifer Verschlüsselungsprotokolle direkt in der Hardware verändern und so ganze Objekte unter ihre Kontrolle bringen – eine große Gefahr für das Internet der Dinge.
Christof Paar erhält einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats. Mit den 2,5 Millionen Euro Fördermitteln möchte der IT-Sicherheitsexperte gefährliche Hintertüren für Angriffe im Internet der Dinge schließen.
Doppelerfolg für die Ruhr-Universität
In der aktuellen Bewerbungsrunde um die hart umkämpften Advanced Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) waren gleich zwei Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum (RUB) erfolgreich. Neben Prof. Dr. Christof Paar vom Lehrstuhl für Eingebettete Sicherheit warb auch Chemikerin Prof. Dr Martina Havenith einen solchen Grant ein. Insgesamt können durch die beiden Projekte 5 Millionen Euro an die RUB fließen.
Das Forschungsvorhaben „Exploring and Preventing Cryptographic Hardware Backdoors:
Protecting the Internet of Things against Next-Generation Attacks“ von Christof Paar soll am 1. Oktober 2016 starten und für fünf Jahre laufen.
Internet der Dinge birgt dramatisches Gefahrenpotenzial
Mit dem Internet der Dinge vernetzen sich alle Bereiche des alltäglichen Lebens: Auto, Haus, Smartphones und Fabriken werden zum Beispiel mit dem Internet verbunden sein. Eine Herausforderung für die IT-Sicherheit. „Das Gefahrenpotenzial der Angriffe steigt dramatisch“, warnt Christof Paar. Es gehe zum einen um den Schutz der Privatsphäre der Bürger; aber Hacker könnten im schlimmsten Fall auch menschliches Leben bedrohen.
Als besonders gefährlich gelten Angriffe, die nicht auf die Software, sondern auf die Hardware abzielen. Durch Manipulation der integrierten Schaltkreise können Angreifer kryptografische Algorithmen aushebeln. So können sie Sicherheitslösungen umgehen und Kontrolle über wichtige Geräte und Systeme erlangen.
Sicherheitsmaßnahmen gegen Hardware-Trojaner entwickeln
Das ERC-geförderte Projekt will dem zuvorkommen. Die Forscher wollen zunächst umfassend analysieren, auf welchen Wegen eine Manipulation der Hardware möglich ist. Basierend auf den Erkenntnissen wollen sie dann wirksame Gegenmaßnahmen entwickeln, die Angriffe durch Hardware-Trojaner proaktiv verhindern.
Solche Sicherheitsmaßnahmen sind nicht nur für Geräte im Internet der Dinge wichtig. Hardware-Trojaner können zum Beispiel auch Bankterminals oder Netzwerk-Router gefährden.
Wissenschaftliche Exzellenz als Auswahlkriterium
Die Europäische Union fördert mit den Advanced Grants risikoreiche bahnbrechende Ideen von etablierten Wissenschaftlern. Im Jahr 2015 gingen 1.953 Anträge aus 29 Ländern ein. Der ERC bewilligte rund 14 Prozent davon. Wissenschaftliche Exzellenz war das einzige Auswahlkriterium.
Pressekontakt
Prof. Dr. Christof Paar, Lehrstuhl für Eingebettete Sicherheit, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Ruhr-Universität Bochum, Tel.: 0234 32 22994, E-Mail: christof.paar@rub.de
Angeklickt
Presseinformation des ERC zur Bewilligung
https://erc.europa.eu/sites/default/files/press_release/files/erc_press_release_...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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