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20.05.2016 14:01

"Glauben feiern, Spaß haben und über Politik diskutieren"

Susann Huster Stabsstelle Universitätskommunikation/Medienredaktion
Universität Leipzig

    Die wichtigsten Motive für einen Besuch des Deutschen Katholikentags sind der Gewinn neuer Ideen für das eigene religiöse Leben und der Wunsch nach Gemeinschaft mit anderen Christen, aber auch das Bedürfnis, sich über gesellschaftspolitische Fragen zu informieren. Das geht aus einer Befragung unter 1.084 Besuchern des 99. Katholikentages 2014 in Regensburg hervor, die von Religions- und Kirchensoziologen der Universitäten Leipzig und Regensburg durchgeführt wurde.

    Prof. Dr. Gert Pickel, Yvonne Jaeckel und Dr. Alexander Yendell von der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig haben kurz vor Beginn des Deutschen Katholikentages in Leipzig (25. bis 29. Mai) ein Buch mit den wichtigsten Befragungsergebnissen veröffentlicht. Es trägt den Titel: "Glauben feiern, Spaß haben und über Politik diskutieren - Der Katholikentag und seine Facetten - Eine religionssoziologische Studie zum Besuch des Katholikentags in Regensburg". "Damit liegt ein einmaliges empirisches Material vor, das die Debatten um religiöse Pluralisierung, Säkularisierung und Individualisierung anreichert", betont Pickel.

    "Gesellschaftspolitik spielt für die Katholikentagsbesucher sogar noch eine etwas größere Rolle als für die Besucher des Deutschen Evangelischen Kirchentages", sagt Yendell. Für junge Leute habe die Religion nicht oberste Priorität. "Wir haben eine Gruppe von diesen jungen Neugierigen ausgemacht, für die der Spaß im Vordergrund steht und nicht der Glaube. Diese Gruppe macht etwa ein Viertel der Besucher aus. Sie unterscheiden sich vom Rest der Besucher", so Yendell. Ein wichtiges Zukunftspotenzial für die Katholikentage könnten mehr ökumenische Angebote sein, wie aus der Studie ebenfalls hervorgeht. "Mehr als die Hälfte der Katholikentagsbesucher würde durch mehr ökumenische Angebote stärker motiviert, an den Katholikentagen teilzunehmen", erklärt Yvonne Jaeckel.

    Die Katholikentagsbesucher - es waren in Regensburg mehr als 50.000 - sind überdurchschnittlich häufig sozial engagiert. Das gilt insbesondere für die Hochreligiösen. So ist der Katholikentag, wie auch die Deutschen Evangelischen Kirchentage, ein Hort der religiösen zivilgesellschaftlich Engagierten. "Soziales Engagement innerhalb, aber auch außerhalb der Kirche wiederum stärkt soziales Vertrauen. Dieses ist unerlässlich für den sozialen Kitt in unserer Gesellschaft", meint Pickel. Bei dem Katholikentag gehe es vor allem auch um Identitätsbildung der engagierten und der Kirche in unterschiedlicher Art und Weise verbundenen Katholiken.
    Auch auf dem Katholikentag in Leipzig werden die drei Autoren zusammen mit 20 Interviewern wieder Besucher befragen. "Wir freuen uns bereits auf die vielen Menschen, die geduldig und mit viel Sorgfalt unsere Fragebögen ausfüllen und so einen sehr wichtigen Beitrag zur Forschung liefern", sagt Gert Pickel, der Leiter der Studie.

    Das Buch zu der Studie kann ab sofort im Handel erworben oder in Open Access heruntergeladen werden.

    Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat. Münster. ISBN 978-3-95645-820-0

    Weitere Informationen:

    Prof. Dr. Gert Pickel
    Theologische Fakultät/Professur für Religions- und Kirchensoziologie
    Telefon: +49 341 97-35463
    E-Mail: pickel@rz.uni-leipzig.de
    Web: www.uni-leipzig.de/~theolweb/index.php


    Dr. Alexander Yendell
    Theologische Fakultät
    Telefon: +49 341 9735465
    E-Mail: alexander.yendell@uni-leipzig.de


    Weitere Informationen:

    http://www.qucosa.de/recherche/frontdoor/?tx_slubopus4frontend[id]=20282


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Religion
    überregional
    Forschungsergebnisse, Kooperationen
    Deutsch


     

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