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Wissenschaft
Haidar ist zusammen mit ihrem Ehemann, dem Philosophen Dr. Housamedden Darwish, Anfang 2015 aus Syrien vor dem Bürgerkrieg geflohen. Dr. Darwish ist dem Regime durch gesellschaftskritische Aufsätze zum arabischen Frühling aufgefallen und war mit Lehrverbot belegt worden. Dr. Haidar durfte zwar weiter lehren, stand aber wegen ihrer wissenschaftlichen Interessen unter kritischer Beobachtung und sah sich mehrfach Drohungen ausgesetzt.
Alexander von Humboldt-Stiftung hilft Universität zu Köln
Die syrische Rechtswissenschaftlerin Dr. Anan Al Sheikh Haidar kommt an die Universität zu Köln. Sie wird Stipendiatin der Philipp Schwartz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung. Mit der Philipp Schwartz-Initiative erhalten Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland die Möglichkeit, gefährdete Forschende im Rahmen eines Vollstipendiums für 24 Monate aufzunehmen. Das Stipendium ist mit 84.000 Euro dotiert, hinzu kommt eine Pauschale in Höhe von 12.000 Euro.
Dr. Anan Al Sheikh Haidar ist Rechtswissenschaftlerin und hat nach abgeschlossenem Jura-Studium an der Universität Damaskus in England an der University of Reading promoviert. Ihr Spezialgebiet ist das Internationale Strafrecht mit besonderer Berücksichtigung des Nahen und Mittleren Osten.
Ihr Gastgeber in Köln ist Professor Dr. Claus Kress, Lehrstuhl für deutsches und internationales Strafrecht, sowie Direktor des Institute for International Peace and Security Law der Universität zu Köln. Professor Kress hat den Antrag auf das Stipendium gemeinsam mit dem Dezernat 9, Abt.94 (Internationale Wissenschaft) vorbereitet und gestellt.
Dr. Haidar wird ein Forschungsprojekt zur Regionalisierung von internationalem Recht im arabischen Raum fortführen und sich mit der Vereinbarkeit von Völkerrecht, Menschenrechten und Islam beschäftigen. Ihr Mann, Dr. Darwish, wird im Wintersemester 2016/17 ein Seminar zum Arabischen Frühling geben.
Rückfragen: Dr. Patrick Honecker
Tel.: 0221 470 2202
E-Mail patrick.honecker@uni-koeln.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
fachunabhängig
überregional
Kooperationen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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