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02.08.2016 10:44

Internetnutzer fordern Mitsprache bei der Verwendung ihrer Daten

Gabriele Rutzen Presse und Kommunikation
Universität zu Köln

    Egal ob beim Online-Shopping, beim Fitness-Tracking oder bei der Nutzung sozialer Netzwerke: Tagtäglich hinterlassen wir im Internet unzählige persönliche Daten und gehen Verträge ein, deren Inhalt wir nicht gelesen haben. Teils freiwillig, teils unbemerkt geben wir damit Auskunft über unsere Lebensgewohnheiten, unseren Gesundheitszustand, unseren Aufenthaltsort, unsere soziale Stellung und unser Konsumverhalten.

    Kölner Wissenschaftler/innen stellen Studie zu digitaler Selbstbestimmung vor

    Diese Daten zu sammeln, auszuwerten und weiterzugeben, ist für viele Unternehmen längst zu einem lukrativen Geschäft geworden. Nutzer/innen digitaler Medien aber fehlen das Vertrauen, die Transparenz und der Einfluss darauf, was mit ihren Daten geschieht. Das behindert ihre digitale Selbstbestimmung.

    Forscher/innen des Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres) der Universität zu Köln haben in einem von der Deutschen Telekom AG geförderten Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Christiane Woopen (geschäftsführende Direktorin von ceres) und Prof. Dr. Christian Rietz (Lehrstuhl für Forschungsmethoden und Evaluation, Humanwissenschaftliche Fakultät) nun erstmals ein theoretisches Konzept digitaler Selbstbestimmung entwickelt und darauf aufbauend eine repräsentative Befragung durchgeführt.

    Mit sieben Begriffskomponenten bestimmen die Kölner Wissenschaftler/innen genauer, was wir eigentlich meinen, wenn wir von digitaler Selbstbestimmung sprechen: Kompetenz, Informiertheit, Werte, Wahlmöglichkeit, Freiwilligkeit, Willensbildung und Handlung. Ergänzt wird das Konzept durch technische, soziokulturelle und personenbezogene Faktoren.

    Die Ergebnisse der Befragung machen deutlich, dass die Sicherheit persönlicher Daten im Internet von den Nutzer/innen stark angezweifelt wird. So glauben 91 Prozent, dass im Internet unbemerkt auf persönliche Daten zugegriffen wird. Auch das Vertrauen gegenüber Unternehmen ist gering: 82 Prozent gehen davon aus, dass die meisten Unternehmen Daten ihrer Kund/innen weitergeben. Darüber hinaus wird die Möglichkeit, sich über gespeicherte persönliche Daten im Internet zu informieren, als unzureichend beurteilt: 91 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Informationen darüber, welche Daten von wem und zu welchem Zweck verwendet werden. Damit einhergehend wird von 88 Prozent der Nutzer/innen eine stärkere Einflussnahme auf die Speicherung und Verwendung persönlicher Daten gefordert.

    Die Studie zeigt somit, dass Vertrauen, Transparenz und die Möglichkeit der Einflussnahme drei wichtige Wegweiser auf dem Weg in eine selbstbestimmte digitale Zukunft sind.

    ceres, das Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health, ist ein Zentrum für inter- und transdisziplinäre Forschung, Aus- und Fortbildung sowie Beratung zu gesellschaftsrelevanten Fragen im Bereich der Gesundheit. Es wird getragen von fünf Fakultäten und dem Rektorat der Universität zu Köln.

    Die Studie „Digitale Selbstbestimmung“ steht unter folgender Internetadresse zum kostenlosen Download bereit:
    http://ceres.uni-koeln.de/forschung/projekte/digitale-selbstbestimmung/

    Kontakt:
    ceres – Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health
    Andreas Kirchner, M.A. (PR Officer)
    Universität zu Köln
    Albertus-Magnus-Platz
    50923 Köln
    Tel: +49 (0)221 470-89110
    Fax: +49 (0)221 470-89101
    E-Mail: ceres-info@uni-koeln.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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