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Wissenschaft
Möglichkeiten von Widerstand in den totalitären Diktaturen des 20. Jahrhunderts
Zeit: 2.7.2003, 18.15 - 19.45
Ort: Hörsaal 22, Hörsaalgebäude, Universitätsstraße
An wichtigen Gedenktagen wird immer wieder zu Recht der Opfer der totalitären Diktaturen erinnert und dabei gleichzeitig das Mittun so großer Teile der Bevölkerung an den Verbrechen beklagt. Widerstand gegen diese staatlichen Verbrechen hätte viel umfassender und mutiger geleistet werden müssen, der Mangel an Widerstand sei als moralisches und historisches Versagen zu bewerten.
Dieses in der Öffentlichkeit immer wieder gezeichnete Bild ist historisch so nicht haltbar. Dr. Klaus-Dieter Müller, Leiter der Dokumentationsstelle Widerstands- und Repressionsgeschichte in der NS-Zeit und die SBZ/DDR an der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, stellt deshalb in den Mittelpunkt seines Vortrags Überlegungen zu den Rahmenbedingungen von Widerstand in der UdSSR, dem Dritten Reich sowie der SBZ/DDR. Es geht um Fragen wie: Warum gab es nicht mehr Widerstand? Was konnten die - im Prinzip immer vorhandenen - Gegner der jeweiligen Systeme wissen, was konnten sie wollen? Auf welcher Grundlage handelten - oder zögerten - sie? In welchen Phasen überhaupt kann Widerstand erfolgreich sein? War überhaupt mehr Widerstand zu erwarten?
Der Referent war von 1994 bis 1999 Leiter des Arbeitsbereichs Widerstandsforschung am Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung an der TU Dresden. In seiner jetzigen Funktion ist er auch Gesamtleiter eines bund-länder-geförderten internationalen Forschungsprojektes über "Sowjetische Kriegsgefangene in deutscher Hand, deutsche Kriegsgefangene und Internierte in sowjetischer Hand".
weitere Informationen:
Prof. Dr. Klaus Bente
Telefon: (0341) 97 36 250
Bente@rz.uni-leipzig.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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