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Wissenschaft
Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reichs in der Frühen Neuzeit (1550-1620)
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften hat im Rahmen des von Bund und Ländern geförderten Akademienprogramms (größtes geisteswissenschaftliches Forschungsprogramm Deutschlands), ein neues Projekt bewilligt bekommen, das im Januar 2017 an den Start gehen wird. Dies wurde am 27. Oktober 2016 auf der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) beschlossen.
Der künftige Forschungsstellenleiter des auf insgesamt 15 Jahre Förderzeit angelegten Projekts wird Prof. Dr. Christoph Strohm sein, Ordinarius für Reformationsgeschichte und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Heidelberg. Die wissenschaftliche Bedeutung des neuen Projekts sieht Strohm darin, dass damit „ein Beitrag zum Verständnis der Wechselwirkungen von Konfessionalisierung und Säkularisierung, welche die Genese der westlichen Zivilisation grundlegend beeinflusst haben, geleistet wird.“
In Straßburg, Württemberg (Tübingen) und der Kurpfalz (Heidelberg) entwickeln sich in dieser Zeit drei konkurrierende Modelle der Reformation („oberdeutsch“, lutherisch, reformiert) mit intensiver gegenseitiger Beeinflussung und auch in verstärkter Abgrenzung voneinander. Die Quellengattung „Briefe“ (auch in Gestalt von Widmungsbriefen, Gutachten und Berichten mit Briefcharakter) soll nutzbar gemacht werden, um die Motive und Mechanismen der Konfessionalisierung und ihrer Folgen in der Frühen Neuzeit zu klären.
Bei dem Vorhaben wird erstmals in einer Datenbank eine möglichst vollständige Erschließung der Briefwechsel von protestantischen Theologen der zweiten Hälfte des 16. und des beginnenden 17. Jahrhunderts im Südwesten des Reichs angestrebt (ca. 35.000 Stücke). Die Briefe werden erfasst und verschlagwortet. Darüber hinaus soll der Text von 2.500 Briefen elektronisch aufgenommen und insgesamt ca. 1.000 Briefe ediert für den Druck vorbereitet werden.
Forschungsstellenleiter: Prof. Dr. Christoph Strohm
Beginn: Januar 2017
Projektdauer: 15 Jahre
Fördermittel: 495.000 Euro p.a.
Pressekontakt:
Dr. Herbert von Bose
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail herbert.vonBose@adw.uni-heidelberg.de
Tel. 06221/543400
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Religion
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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