idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Mit dem Gesetz zur Rehabilitierung der nach Paragraf 175 des deutschen Strafgesetzbuches verurteilten Homosexuellen hat der Bundestag am vergangenen Donnerstag (22. Juni 2017) den Weg bereitet, historisches Unrecht wieder gut zu machen. Dass es auch an der Universität Leipzig verurteilte Wissenschaftler gab und mit welchen Konsequenzen dies im akademischen Betrieb verbunden war, thematisiert erstmals eine Ausstellung des Gleichstellungsbüros und des Universitätsarchivs der Universität Leipzig. "Hier sollte Ihr Titel stehen" eröffnet am kommenden Donnerstag.
Die Vernissage wird von der Rektorin der Universität Leipzig, Beate Schücking, und dem Gleichstellungsbeauftragten der Universität Leipzig, Georg Teichert, feierlich eröffnet. Anschließend zeigt der Berliner Jurist und Soziologe Prof. Dr. Rüdiger Lautmann die Geschichte des Paragrafen 175 des deutschen Strafgesetzbuches (§ 175 StGB) auf. Die zweiwöchige Ausstellung beleuchtet sowohl die individuellen Schicksale, zum Beipsiel die Entziehung von Doktorgraden, als auch die Hintergründe zu dem bisher wenig beachteten Kapitel der Geschichte der Leipziger Universität.
"Selten waren unsere Veranstaltungen derart tagesaktuell wie diese. Mit dem Beschluss des Bundestages werden viele der sogenannten ,175er', wenn auch spät, rehabilitiert. Bisher kaum in den Blick genommen wurden jedoch die Folgen, die eine Verurteilung wegen § 175 StGB für Akademiker hatte. Als erste Universität stellen wir uns mit einer Ausstellung diesem unrühmlichen Kapitel unserer eigenen Geschichte und wollen dadurch einen kleinen Beitrag zur Wiedergutmachung leisten", sagt der Initiator der Ausstellung, Georg Teichert.
Um die Schau barrierearm zugänglich zu machen, bietet eine mobile Hörstation alle Informationen auch akustisch aufbereitet. Die Vernissage findet am Vorabend des Beginns der Christopher-Street-Day-Woche (CSD) in Leipzig statt. Anlässlich des CSD werden an der Universität wieder die Regenbogenfahnen für ein diskriminierungsfreies Miteinander wehen.
Termin: 06.07.2017, 18:00 Uhr - Vernissage zur Ausstellung: "Hier sollte Ihr Titel stehen - Depromotionen an der Universität Leipzig" / Ort: Foyer Neues Augusteum am Campus Augustusplatz
Die Ausstellung im Neuen Augusteum am Campus Augustusplatz dauert vom 7. bis 21. Juli 2017 und hat täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen:
Georg Teichert
Gleichstellungsbeauftragter der Universität Leipzig
Telefon: +49 341 97-30090
E-Mail: gleichstellung@uni-leipzig.de
Web: http://www.gleichstellung.uni-leipzig.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
fachunabhängig
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Pressetermine
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).