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18.10.2017 13:00

Weltschlaganfalltag: Hirninfarkt bei jungen Menschen

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.

    Berlin – Laut der aktuellen Gesundheitsberichterstattung des Bundes haben hierzulande rund 1,76 Millionen Erwachsene mindestens einmal in ihrem Leben einen Schlaganfall erlitten . In der Akutversorgung nimmt die Bundesrepublik europaweit eine Vorreiterrolle ein – Strukturen für eine gute Nachsorge bestehen bisher jedoch kaum. Anlässlich des Weltschlaganfalltags am 29. Oktober diskutieren Experten der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) deshalb auf einer Pressekonferenz, wie eine hochwertige Nachsorge gestaltet werden sollte. Zudem informieren sie über den Schlaganfall bei jungen Menschen und über wirksame Therapiemöglichkeiten. Die Pressekonferenz findet am 25.10.17 in Berlin statt.

    „Trotz effektiver Therapieoptionen bleiben nach einem Schlaganfall häufig chronische Probleme wie Lähmungserscheinungen und Sprachstörungen zurück“, sagt Professor Dr. med. Armin Grau, 3. Vorsitzender der DSG. „Um Komplikationen und neue Schlaganfälle zu verhindern, ist eine effektive Nachsorge von großer Relevanz. Anlässlich des diesjährigen Weltschlaganfalltags informieren wir deshalb beispielsweise gezielt darüber.“

    Schlaganfall überstanden – und dann? – DSG empfiehlt: Interdisziplinäres Nachsorgenetzwerk

    Etwa zwei Drittel aller Betroffenen behalten nach einem Schlaganfall Beeinträchtigungen. „Im ersten Jahr nach einem Schlaganfall entwickeln rund 30 Prozent der Patienten Ängste oder Depressionen, und zehn Prozent zeigen einen relevanten kognitiven Abbau. Etwa die Hälfte der Betroffenen stürzt“, so Grau. Weitere häufige Komplikationen seien epileptische Anfälle, Muskelverkrampfungen in gelähmten Gliedern, Schmerzen und Inkontinenz. Zudem könnten durch die Pflegebedürftigkeit auch Konflikte mit pflegenden Angehörigen auftreten. Da all dies durch eine erfolgreiche Nachsorge viel besser vermeidbar oder behandelbar wäre, kommt ihr eine immense Bedeutung zu. Dafür bestehen in Deutschland bisher jedoch kaum Strukturen. Die DSG sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf: Sie plädiert für ein umfassendes Modell mit einem interdisziplinären Nachsorgenetzwerk. „Hausärzte, Kliniken und eine spezielle Schlaganfall-Pflegekraft – eine sogenannte Stroke Nurse – sollten intensiv zusammenarbeiten“, empfiehlt der Experte. „Der Stroke Nurse fallen dabei wichtige koordinierende Aufgaben zu: Sie beugt möglichen Komplikationen vor, indem sie Zielabweichungen – etwa beim Blutdruck – systematisch erfasst und für eine geeignete Behandlung in Zusammenarbeit mit den Ärzten sorgt.“

    Neue Wege in der Therapie – Versorgungsaspekte und Qualitätssicherung bei der Thrombektomie

    Im Gegensatz zur Nachsorge ist Deutschland in der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten schon jetzt sehr gut aufgestellt: So wird die mechanische Thrombektomie (MTE) fast flächendeckend gewährleistet. „Die Thrombektomie kann schwere Behinderungen nach einem Schlaganfall verhindern, da verstopfte Hirnarterien mittels eines Mikrokatheters von einem großen Blutgerinnsel befreit werden“, erläutert Professor Dr. med. Darius Nabavi, Vorsitzender der Stroke Unit Kommission der DSG und Chefarzt der Klinik für Neurologie am Vivantes Klinikum Neukölln in Berlin. „Die Thrombektomie gilt seit drei Jahren als fest etablierte Therapie“, so Professor Dr. med. Martin Dichgans, 1. Vorsitzender der DSG und Direktor des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD) am Klinikum der Universität München.

    Juveniler Schlaganfall: Wenn die Jüngeren der Hirninfarkt trifft

    Auch junge Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, haben nach der Erkrankung häufig mit gravierenden Folgen zu kämpfen: „Trotz guter Therapiemöglichkeiten bleibt etwa ein Drittel von ihnen dauerhaft arbeitsunfähig“, sagt Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der DSG. Nur durch eine sch
    nelle und fachkundige Behandlung könnten Langzeitfolgen vermieden werden. Wie die Behandlung gestaltet werden kann und wann welche Therapie sinnvoll ist, darüber informieren Experten der DSG auf der Pressekonferenz anlässlich des Weltschlaganfalltags.

    1 Quelle: http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GesInDtld/GesInDtld_inhalt.html

    Fachlicher Kontakt bei Rückfragen:
    Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz
    Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
    Evangelisches Klinikum Bethel
    Klinik für Neurologie
    Haus Gilead I | Bethel
    Burgsteig 13
    33617 Bielefeld
    Telefon: 0521 77278301

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    Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
    zum Weltschlaganfalltag

    Weltschlaganfalltag: Schlaganfall bei jungen Menschen, Akutbehandlung, Neues zu Thrombektomie und Nachsorge

    Vorläufiges Programm:

    „Wenn die Jüngeren ein Schlaganfall trifft…“ – Risiken und Ursachen des juvenilen Schlaganfalls
    Prof. Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz,
    Pressesprecher der DSG und Chefarzt an der Klinik für Neurologie am Evangelischen Krankenhaus Bielefeld-Bethel

    Akut-Behandlung des Schlaganfalles: Wissenswertes zu gefäßrekanalisierenden Therapien
    Prof. Dr. med. Martin Dichgans
    1. Vorsitzender der DSG und Direktor am Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD) am Klinikum der Universität München

    Neue Wege in der Therapie – Versorgungsaspekte und Qualitätssicherung bei der Thrombektomie
    Prof. Dr. med. Darius G. Nabavi
    Vorsitzender der Stroke-Unit Kommission der DSG und Chefarzt der Klinik für Neurologie am Vivantes Klinikum Neukölln

    Schlaganfall überstanden – und dann? Nachsorge verbessern
    Prof. Dr. med. Armin Grau
    3. Vorsitzender der DSG

    Moderation: Friederike Gehlenborg

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    Kontakt für Journalisten:
    Pressestelle Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
    Friederike Gehlenborg
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel.: +49 (0)711 8931-295
    Fax: +49 (0)711 8931-167
    E-Mail: gehlenborg@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.dsg-info.de
    http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GesInDtld/GesInDtld_inhalt.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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