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19.12.2017 09:55

Forscher untersuchen Putenherzen - Rückschlüsse auf Herzerkrankungen beim Menschen?

Susann Huster Stabsstelle Universitätskommunikation/Medienredaktion
Universität Leipzig

    Tiermediziner der Universität Leipzig untersuchen in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt, wie sich die Herzen gemästeter Puten verschiedenen Alters verändern und welche Auswirkungen die Massentierhaltung auf die Gesundheit der Tiere hat. Projektleiter Prof. Dr. Getu Abraham und die Promovendin Caroline Schoeller vom Institut für Pharmakologie, Pharmazie und Toxikologie der Veterinärmedizinischen Fakultät wollen in den kommenden drei Jahren analysieren, wie sich die Rezeptoren in den Herzzellen der Puten mit zunehmendem Alter verändern und dadurch auch neue Erkenntnisse über Herzkrankheiten des Menschen gewinnen.

    Diese Forschung wird durch eine zweckgebundene Spende eines Unternehmens aus dem Bereich der Humanmedizintechnik finanziert. Die Forscher werden Funktion und Zahl der Rezeptoren in Herzzellen von sechs, 12 und 21 Wochen alten weiblichen und männlichen Puten pharmakologisch und biochemisch untersuchen. Rezeptoren sind Proteine, die in jeder Herzzelle zu finden sind und einen entscheidenden Einfluss auf die Herzfunktion haben.

    "Uns interessiert die Veränderung der Rezeptoren bei Mastputen mit zunehmendem Alter und Körpergewicht", sagt Abraham. "Wir wollen herausfinden, ob die Frühsterblichkeit der Puten an Veränderungen der Rezeptoren liegt", fügt Schoeller hinzu. Dazu wird in einem komplizierten Verfahren die Zellmembran gereinigt, um den Rezeptor darin ermitteln zu können. Die Wissenschaftler vermuten, dass sich die Aktivität des Rezeptors mit zunehmendem Alter verändert und wollen klären, ob diese ab- oder zunimmt. Auch beim Menschen veränderten sich mit zunehmendem Alter die Rezeptoren im Herzmuskel. Detaillierte Untersuchungen dazu gebe es aber nicht, weshalb wir annehmen, dass Puten als Tiermodell genutzt werden können, sagt Abraham.

    Das Mästen bedeute Stress für das Herz der Pute. Eine bessere Haltung der Tiere mit einer längeren Mastzeit wirke sich positiv auf deren Gesundheit und auch auf die Fleischqualität aus. Puten aus ökologischer Haltung seien muskulöser und hätten weniger Fett, erklärt der Projektleiter. Es ist davon auszugehen, dass "es deutliche Unterschiede in der Herzfunktion Mast- und Wildputen geben könnte", erläutert Schoeller.



    Weitere Informationen:

    Prof. Dr. Getu Abraham
    Telefon: +49 341 97-38134
    E-Mail: gabraham@rz.uni-leipzig.de


    Bilder

    Professor Dr. Getu Abraham und Promovendin Caroline Schoeller
    Professor Dr. Getu Abraham und Promovendin Caroline Schoeller
    Quelle: Foto: Privat


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Medizin, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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