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Wissenschaft
Nach mehrjähriger Forschungs- und Erschließungsarbeit ist das Korrespondenzkonvolut des Leipziger Ägyptologen Georg Steindorff nun online zugänglich. Es entstand im Rahmen des Forschungsprojekts: "Wissenshintergründe und Forschungstransfer am Beispiel des Ägyptologen Georg Steindorff (1861 bis 1951)", das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde. Dieser letzte Abschnitt des Projekts wurde in Zusammenarbeit mit Experten des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin und des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln erfolgreich abgeschlossen.
Thomas Hemer (1923 bis 2013), ein Enkel Georg Steindorffs, hatte dieses Konvolut in mehreren Schenkungen der Universität Leipzig zur Erschließung überlassen. Das Konvolut umfasst 2576 Briefe aus den Jahren 1881 bis 1951. Ihr Inhalt betrifft den Kernbereich der Ägyptologie und Koptologie, die Herausgeberschaft von Zeitschriften und Mitgliedschaft in Akademien, ebenso Schilderungen der gesellschaftlichen, politischen und universitären Umstände durch fast sieben Jahrzehnte deutscher Geschichte.
"Ich freue mich sehr, dass die historisch wertvollen Dokumente, die uns von Thomas Hemer übergeben wurden, in seinem Sinne nun der Öffentlichkeit voll zugänglich sind. Mit dieser Forschungsarbeit wird auch eine Selbstverpflichtung aus dem Jahr 2011, die sich der außergerichtlichen Einigung mit der Conference on Jewish Material Claims Against Germany anschloss, erfüllt", sagt Dr. Dietrich Raue vom Ägyptischen Museum - Georg Steindorff - Universität Leipzig. Die Claims Conference hatte sich im Anschluss an ihren Verzicht auf die Restitution der Privatsammlung von Georg Steindorff, deren verfolgungsbedingter Entzug von der Universität bestätigt wurde, dafür eingesetzt, dass die geschichtlichen Umstände wissenschaftlich aufgearbeitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. "Mit diesem Schritt werden wir zugleich dem letzten Willen von Thomas Hemer gerecht, dem sehr daran gelegen war, dass sowohl das ägyptologische wie auch das zeitgeschichtliche Erbe seines Großvaters im Leipziger Universitätsmuseum geehrt wird", betont Raue. Steindorff war 1939 mit seiner Frau in die USA emigriert und dort 1951 verstorben.
Das Korrespondenzkonvolut ist über iDAI.objects/Arachne recherchierbar. Dort kann in den Briefen geblättert oder beispielsweise nach bestimmten Personen, mit denen Steindorff in Kontakt stand, gesucht werden. Das Korrespondenzkonvolut ist ebenfalls in iDAI.bibliography/ZENON nachgewiesen, jeweils mit Verlinkung zu den digitalisierten Briefen.
Das Archiv des Ägyptischen Museums - Georg Steindorff - beherbergt eine Reihe weiterer Nachlässe von zeitgeschichtlicher Relevanz. Diese bestehen aus Fotografien, Reisetagebüchern, Tagebüchern und weiterer Korrespondenz. Es ist vorgesehen, auch diese Archivbestände durch zukünftige Erschließungsarbeiten der Öffentlichkeit in dieser Form zugänglich zu machen.
Weitere Informationen:
PD Dr. Dietrich Raue
Ägyptisches Museum / Ägyptologisches Institut - Georg Steindorff -
Telefon: +49 341 97-37013
E-Mail: dietrich.raue@uni-leipzig.de
http://www.aegyptisches-museum.uni-leipzig.de
https://arachne.dainst.org/project/steindorff
https://zenon.dainst.org/Record/001427424
Georg Steindorff
Ägyptologisches Institut/Universität Leipzig
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Geschichte / Archäologie
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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