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Wissenschaft
Ein Leben ohne eigenes Auto - unmöglich! Das scheint für viele Autofahrer klar zu sein. Doch selbst wer die Benutzung von Bus, Bahn, Fahrrad oder den Gang zu Fuß scheut, braucht nicht unbedingt ein eigenes Auto: Er kann sich eines teilen. Mit Vorträgen, Diskussionen und viel Raum für den Meinungsaustausch stellt die Konferenz "Carsharing - die nächste Generation" am 25. und 26. September aktuelle Trends, aber auch bestehende Hemmnisse für eine zukunftsfähige und nachhaltige Mobilität vor.
"Carsharing" stand im Zentrum des Forschungsprojekts "ZUSOMO - Zukunftsfähige sozialinnovative Mobilität", einer Kooperation des Zentrums für Umweltforschung und des Instituts für Soziologie der Universität Münster sowie des Transferzentrums für angepasste Technologien (TaT) in Rheine. Ziel des Projekts, das vom Bundesforschungsministerium mit 320.000 Euro gefördert wurde, war es, Akzeptanz und Möglichkeiten neuer Verkehrskonzepte zu untersuchen, die auf eine engere Verzahnung verschiedener Verkehrsmittel setzen.
Für Münster zeigten umfangreiche Befragungen, so Projektkoordinator Dirk Steding, dass auch die Bewohner der Fahrradstadt lieber ins Auto als auf den Drahtesel stiegen: Für die Hälfte aller Wege benutzen sie den PKW, das Fahrrad kommt als zweitwichtigstes Verkehrsmittel nur für 36 Prozent der Wege zum Einsatz. Überraschend waren die Ergebnisse zum Thema Carsharing: Viele Umfrageteilnehmer hatten gegenüber dem "Auto-Teilen" zwar eine positive Einstellung. Bei genauerem Nachfragen stellte sich jedoch heraus: Die meisten kennen Carsharing kaum. "Die Vorstellungen waren teils sehr nebulös", so Steding. Viele befürchteten, mit dem Verzicht auf das eigene Auto auch Abstriche bei der Mobilität machen zu müssen. Dabei gebe es in Münster ein Angebot von 90 Fahrzeugen, die 24 Stunden täglich in vielen dezentralen Stationen spontan buchbar zur Verfügung stünden.
Generell benutzen die Münsteraner einen "vielfältigen Mix" an Verkehrsmitteln. Dabei werde oft auf einem Weg mehrfach das Verkehrsmittel gewechselt. So entstünden oft "längere Reiseketten, die der Verkehrsteilnehmer selbst planen muss", erläutert Steding. Hier zeigten die Untersuchungen noch Defizite in der Zusammenarbeit der regionalen Verkehrsanbieter.
Auf der Bundeskonferenz "Carsharing - die nächste Generation" am 25. und 26. September im Transferzentrum für angepasste Technologien in Rheine werden die Ergebnisse des Projekts "Zukunftsfähige sozial-innovative Mobilität'' vorgestellt und diskutiert. Dazu sind Experten aus Wissenschaft und Praxis eingeladen. Nach einen dynamisch verlaufenen Jahrzehnt hat sich Carsharing vor allem in Großstädten mit mehr als 200.000 Einwohnern spürbar entwickelt. Als wichtiger Beitrag für eine nachhaltige Mobilität soll die weitere Verbreitung durch Kooperationen und durch zielgruppenorientierte Angebote neue Impulse bekommen.
http://www.uni-muenster.de/Soziologie/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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