idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.09.2003 09:38

Wissenschaft sichert die Qualität der Behandlung

Wolfgang Müller M.A. AWMF Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Die AWMF nimmt Stellung zur Umsetzung des "Eckpunktepapiers" zur Gesundheitsreform der Fraktionen von SPD, CDU/CSU und Bündnis 90 / Die Grünen.

    Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), in der zur Zeit 141 wissenschaftliche Fachgesellschaften aus allen Bereichen der Medizin zusammengeschlossen sind, betont in ihrer Stellungnahme, dass Qualität in der Medizin nicht durch die Gründung eines zentralistischen Instituts geschaffen werden kann, sondern durch die systematische Umsetzung gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse in allen Bereichen des Gesundheitswesens, insbesondere in der Krankenversorgung.

    Zu diesem Zweck muss nach Ansicht der wissenschaftlich in der Medizin Tätigen insbesondere durch innovative Fortbildungsverfahren mit geeigneten Prüfmechanismen den Kompetenzerhalt der Ärztinnen und Ärzte in der Praxis gefördert und gesichert werden.

    Das geplante zentrale Institut für "Qualität und Wirtschaftlichkeit" beschränkt sich auf den Bereich der gesetzlichen Krankenversicherungen und bezieht nach den vorliegenden Gesetzentwürfen die medizinische Wissenschaft bei der Planung seiner Aktivitäten nicht ein. Die AWMF begrüßt zwar, dass dieses Institut selbst keine Leitlinien erarbeiten soll, da diese in Deutschland bereits seit längerer Zeit systematisch durch die wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften entwickelt und aktualisiert werden. Die AWMF rät jedoch dringend davon ab, in einen Gesetzestext den Begriff "evidenzbasiert" (= auf Augenschein beruhend) aufzunehmen, da es sich hierbei um eine fehlerhafte Übertragung des Begriffs "evidence based" (= auf wissenschaftlichen Aussagen und Belegen beruhend) in die deutsche Sprache handelt.
    Gleichzeitig weist die AWMF erneut darauf hin, dass für die individuelle Entscheidungsfindung von Arzt und Patient die "evidence" aus wissenschaftlichen Studien im Konzept der "evidence based medicine" zwar ein wichtiger, aber keinesfalls der einzige Pfeiler ist.

    Die AWMF begrüßt ausdrücklich die Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen hin zu einer integrierten, die ambulante und stationäre Behandlung verzahnenden Versorgung. Besonders die Hochschulambulanzen, zu deren Aufgaben Forschung, Lehre und Krankenversorgung gehören, müssen mit mehr Flexibilität und Transparenz als bisher integriert werden.

    Abschließend weist die AWMF auf die großen Probleme der Krankenhäuser hin, die sich aus dem Wegfall des "Arzt im Praktikum" und den Folgen des EuGH-Urteils vom 9.9.2003 zur Arbeitszeitproblematik ergeben werden.

    Der volle Wortlaut der Stellungnahme ist im WWW abrufbar unter der Adresse

    http://awmf.org/dokument/AWMF-Stellungnahme_Eckpunktepapier.pdf


    Weitere Informationen:

    http://awmf.org/dokument/AWMF-Stellungnahme_Eckpunktepapier.pdf


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Politik, Recht
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).