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Eine Forschergruppe unter Federführung der Goethe-Universität hat die Effekte dieser Klimaschutzziele auf globale Süßwasserressourcen simuliert. Fazit: eine Begrenzung auf 1,5 Grad mindert die Hochwasser-Gefahr und die Wasserknappheit in der trockenen Jahreszeit stärker als eine Begrenzung auf 2 Grad.
FRANKFURT. Was bringt es für die Wasserressourcen der Erde, wenn wir die globale Erwärmung auf 1,5 statt 2 Grad begrenzen können? Eine Forschergruppe unter Federführung der Goethe-Universität hat dies mit globalen hydrologischen Modellen simuliert. Ein wichtiges Ergebnis: Die Hochwassergefahr wird auf durchschnittlich 21 Prozent der Landflächen signifikant zunehmen, falls die Temperatur um 2 Grad ansteigt. Gelänge es hingegen, den Anstieg auf 1.5 Grad zu begrenzen, wären nur 11 Prozent der Landflächen betroffen.
Laut dem Pariser Klimaabkommen vom Dezember 2015 soll der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 Grad über dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad. Um herauszufinden, was die beiden Szenarien für die Risikominderung konkret in Bezug auf das globale Süßwassersystem bringen, hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung die jetzt veröffentlichte Studie in Auftrag gegeben. Diese soll Eingang finden in den kommenden Spezialbericht des Weltklimarats über die Erwärmung um 1,5 Grad.
Wie die Forschergruppe um Prof. Petra Döll vom Institut für Physische Geographie an der Goethe-Universität in der aktuellen Ausgabe der „Enviromental Research Letters“ angibt, verwendete sie für die Analyse zwei globale hydrologische Modelle, die von neuartigen Klimasimulationen „gefüttert“ wurden. Diese sogenannte HAPPI-Simulationen sind besser als bisherige Simulationen dazu geeignet, die Risiken bei den beiden langfristig angestrebten Klimazielen zu quantifizieren. Diese wurden für Menschen, Süßwasserlebewesen und die Vegetation anhand von sieben Indikatoren charakterisiert.
„Vergleicht man vier Ländergruppen mit unterschiedlichen Pro-Kopf-Einkommen, würden Länder mit niedrigem oder niedrigem mittlerem Einkommen insofern am stärksten von einer Begrenzung der Klimaerwärmung auf 1,5 Grad profitieren, als der Anstieg der Hochwassergefahr dort deutlich geringer bliebe als bei 2 Grad“, erklärt Petra Döll, die Erstautorin der Studie. Die Länder mit hohem Einkommen würden am meisten davon profitieren, dass die zusätzliche Austrocknung von Flüssen und Böden in den trockenen Monaten des Jahres deutlich geringer bliebe.
Prof. Petra Döll verfasste die Studie in Zusammenarbeit mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und „Climate Analytics“ in Berlin. Die Frankfurter Wasser-Expertin befasst sich seit zwei Jahrzehnten mit den potentiellen Auswirkungen des Klimawandels auf die Süßwassersysteme der Erde.
Ein Bild zum Download finden Sie unter: http://www.uni-frankfurt.de/71631166
Bildtext: Viele Menschen stellt die Beschaffung sauberen Wassers vor größere Herausforderungen, wie diesen Jungen im halbtrockenen Nordosten Brasiliens. Foto: Petra Döll.
Publikation:
Petra Döll, Tim Trautmann, Dieter Gerten, Hannes Müller Schmied, Sebastian Ostberg,
Fahad Saaed und Carl-Friedrich Schleussner: Risks for the global freshwater system at 1.5 ◦C and 2 ◦C global warming, in: Enviromental Research Letters 13 (2018) 044038, https://doi.org/10.1088/1748-9326/aab792
Informationen: Prof. Petra Döll, Institut für Physische Geographie, Fachbereich Geowissenschaften, Campus Riedberg, Tel. (069) 798-40219, p.doell@em.uni-frankfurt.de
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Herausgeberin: Die Präsidentin der Goethe-Universität Redaktion: Dr. Anne Hardy, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Tel: (069) 798-12498, Fax: (069) 798-763 12531, hardy@pvw.uni-frankfurt.de
Wasserknappheit im halbtrockenen Nordosten Brasiliens.
Foto: Petra Döll
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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