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Münster (upm) Dank neuer Medikamente hat sich das Krank heitsbild der HIV-Infektion in seinem Ablauf deutlich gewan delt. Die Zeitspanne zwischen Infektion mit dem HIV-Virus und Auftreten der ersten Aids-Symptome konnte deutlich verlängert werden, die Lebenserwartung ist insgesamt gestie gen. Gleichzeitig rücken im Zuge der verlängerten Überle bensspanne aber auch zusätzliche Krankheitsmanifestationen ins Blickfeld. Die Vielzahl der klinischen Symptome und Kom plikationen der AIDS-Erkrankung stellt mittlerweile eine Her ausforderung für nahezu alle medizinischen Fachdisziplinen dar. Internistische, neurologische, gynäkologische und ge burtshilfliche Aspekte bei der Diagnostik und Therapie von HIV-Infizierten stehen im Mittelpunkt des 3. NRW HIV-Sympo siums, das am 24. Oktober 1998 an der Universität Münster stattfindet.
Die große Resonanz auf die nordrhein-westfälischen HIV-Sympo sien in Düsseldorf 1996 und Bonn 1997 zeigt den großen Bedarf an aktueller Information und Gedankenaustausch über eine Er krankung, die wie kaum ein anderes Krankheitsbild durch große Dynamik therapeutischer und diagnostischer Strategien gekenn zeichnet ist. Rund 400 Teilnehmer werden zu der diesmal in Mün ster stattfindenden Tagung erwartet. Die Tagungsleitung liegt bei Dr. Doris Reichelt von der Medizinischen Poliklinik, Prof. Dr. Reinhard Stoll von der Medizinischen Klinik B und Privatdozent Dr. Ingo W. Husstedt von der Klinik für Neurologie der Westfä lischen Wilhelms-Universität.
Nach der Begrüßung durch Münsters Bürgermeisterin Barbara Schlemann und Prof. Dr. Normann Willich, Prorektor für For schung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Münster geht es im ersten Teil der um 9.30 Uhr im Lehrgebäude des Zentralklinikums beginnenden Veranstaltung schwerpunkt mäßig um internistische Fragen. Die einzelnen Vorträge beschäf tigen sich mit aktuellen Aspekten der Diagnostik und Therapie der HIV-Infektion und ihrer internistischer Komplikationen sowie mit spezifischen Erkrankungen einzelner Organe.
Im weiteren Tagungsverlauf geht es dann zunächst um neurolo gische Symptome, die bei bis zu 70 Prozent der Betroffenen mit einer HIV-Infektion auftreten. Die Mediziner unterscheiden dabei zwischen primären Neuromanifestationen, die im wesentlichen aus der Infektion des Nervensystems mit dem HIV-Virus resultie ren, und sekundären Neuromanifestationen, die sich weitest gehend aus der Abwehrschwäche der Patienten ergeben.
Spezifische Probleme HIV-infizierter Frauen bilden den dritten Tagungsschwerpunkt. Der Anteil der Frauen unter den Betroffe nen nimmt kontinuierlich zu. 17 Prozent der 83.000 Ende März dieses Jahres in Deutschland gemeldeten HIV-Infizierten waren Frauen. In vermehrten Maße sind daher heute auch Gynäkologen in die medizinische Betreuung einbezogen, so etwa bei dem komplexen Entscheidungsprozeß für oder gegen eine Schwan gerschaft.
Ansprechpartner für weitere Informationen:
PD Dr. I. W. Husstedt, Klinik für Neurologie der Universität Mün ster, Tel. 0251/8348181.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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