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22.10.2003 13:03

Universität und Volksbildung

Volker Schulte Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Siebentes Theodor-Litt-Symposion an der Universität Leipzig am 23. und 24. 10. 2003

    Am 23. und 24. Oktober 2003 veranstaltet die Theodor-Litt-Forschungsstelle der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig ihr siebentes Symposion. Stand im vergangenen Jahr das Thema "Gemeinschaft und Individuum" im Mittelpunkt, so widmet sich die diesjährige Tagung dem Thema "Universität und Volksbildung". Dabei wird die Rolle des Leipziger Pädagogen und Philosophen Theodor Litt (1880-1962), der von 1920 bis 1937 und dann wieder von 1946-1947 an der Universität Leipzig lehrte, bei der Errichtung des Seminars für Freies Volksbildungswesen einen Schwerpunkt bilden. Zur Sprache kommen wird auch das Leipziger Projekt der Wiederbelebung der Idee des Volkshochschulheims, in dem bildungswillige Bürger "nach Feierabend" unter Anleitung von Lehrern gemeinsam gelernt haben.
    Eröffnet wird das Theodor-Litt-Symposion am Donnerstag, 9 Uhr, im Rektoratsgebäude (Ritterstraße 26) mit Beiträgen von Rektor Franz Häuser und den Pädagogik-Professoren Dieter Schulz, Heinz-Werner Wollersheim und Jörg Knoll sowie dem Rechtswissenschaftler Helmut Goerlich. Am 2. Tag (Freitag, 10.30 Uhr) am gleichen Ort wird mit dem Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Klafki (Universität Marburg) zum Thema "Theodor Litt und Hermann Nohl: Zur Entwicklung einer Freundschaft seit der nationalsozialistischen Herrschaftsperiode" ein weiterer Höhepunkt gegeben sein. Beide waren einflussreiche Vertreter der Universitätspädagogik und Gegner des NS-Regimes. Gegen Litt, der nach häufigen Zusammenstößen mit Parteiorganen der NSDAP auf eigenen Antrag 1937 emeritiert wurde, bestand seit 1941 ein Rede- und Vortragsverbot der Gestapo; Hermann Nohl (1879-1960), ein Anreger und Deuter der Reformpädagogik, der seit 1920 an der Universität Göttingen lehrte, wurde 1937 seines Amtes enthoben. Beide standen in dieser Zeit in einem ständigen brieflichen Kontakt.
    Theodor Litt erhielt dann noch einmal, diesmal durch die Sowjetische Militäradministration, ein Vorlesungsverbot und verließ 1947 Leipzig; in Bonn wurde er Direktor des neu errichteten Instituts für Erziehungswissenschaft. Mit Publikationen wie "Die politische Selbsterziehung des deutschen Volkes", "Das Bildungsideal der deutschen Klassik und die moderne Arbeitswelt" und "Freiheit und Lebensordnung. Zur Philosophie und Pädagogik der Demokratie" gehörte er zu den einflussreichsten Geistesgrößen der jungen Bundesrepublik.

    Weitere Informationen:
    Jana Both
    Telefon: 0341 - 97 31581
    Fax: 0341 - 97 31409
    E-Mail: both@uni-leipzig.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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