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20.10.1998 00:00

Domagk-Preis für Heidelberger Krebsforscher

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Für seine wissenschaftlichen Verdienste auf dem Gebiet genetischer Grundlagen von Tumorerkrankungen hat der Heidelberger Molekularbiologe Prof. Dr. Manfred Schwab am Dienstag (20. Oktober 1998) an der Universität Münster den renommierten Gerhard-Domagk- Preis für klinische und experimentelle Krebsforschung erhalten. Mit dieser mit 20.000 Mark dotierten wissenschaftlichen Auszeichnung würdigt die von der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Wilhelms-Universität und der Firma Bayer AG getragene Stiftung "Krebsforschung Prof. Dr. Gerhard Domagk" insbesondere die experimentellen Arbeiten des 53jährigen Preisträgers über Onkogene und Tumorsuppressorgene.

    In den letzten Jahrzehnten ist zunehmend deutlich geworden, daß Krebs eine genetische Erkrankung ist, die durch angeborene und insbesondere erworbene Veränderungen in sogenannten Onkogenen beziehungsweise Tumorgenen ausgelöst wird. Diese Tumorgene stellen eine Gruppe von Genen dar, die das Wachsen von Zellen stimulieren oder hemmen können. Der am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg tätige neue Domagk- Preisträger hat bereits in seinen früheren experimentellen Arbeiten mit Fischen einen Zusammenhang zwischen Tumorgenen und der Entstehung von Hautkrebs nachweisen können.

    Während eines durch ein Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ermöglichten Aufenthaltes in den Labors der späteren Nobelpreisträger Mike Bishop und Harald Vermos konnte er dann Anfang der 80er Jahre eines der wichtigsten Tumorgene identifizieren, und zwar das MYC N in Neuroblastomen, einem sehr bösartigen kindlichen Tumor des Nebennierenmarks. In den folgenden Jahren hat sich herausgestellt, daß der Nachweis dieses Gens mit einer besonders ungünstigen Prognose gekoppelt ist.

    Darüber hinaus konnte Schwab auch die Bedeutung dieses Tumorgens für das Absterben von Tumorzellen bei einer Chemotherapie zeigen. Aus dieser Erkenntnis könnten sich nach Einschätzung von Experten möglicherweise neue Möglichkeiten für eine Verbesserung therapeutischer Ansätze ergeben. Die derzeitigen Untersuchungen des Domagk-Preisträgers konzentrieren sich darauf, die molekularen Mechanismen des Absterbens von Tumorzellen genauer zu erforschen. "Die Studien von Prof. Schwab haben damit erhebliche praktische Bewdeutung für die Diagnostik und Therapie dieser hochmalignen kindlichen Tumoren", betont der Vorsitzende des Kuratoriums der Gerhard-Domagk-Stiftung und Direktor des Gerhard- Domagk-Instituts für Pathologie der Westfälischen Wilhelms-Universität, Prof. Dr. Werner Böcker.

    Der Gerhard-Domagk-Preis für klinische und experimentelle Krebsforschung wird seit 1963 alle zwei Jahre von der Stiftung Krebsforschung Prof. Dr. Gerhard Domagk verliehen. Der Preis, mit dem die Krebsforschung gefördert werden soll, ist benannt nach dem Nobelpreisträger für Medizin des Jahres 1939 und ehemaligen Hochschullehrer für Pathologie der Universität Münster, Prof. Dr. Gerhard Domagk. Die Preisträger erhalten neben der finanziellen Auszeichnung jeweils auch eine Goldmedaille mit dem Bild Gerhard Domagks.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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