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DFG fördert Forschungsprojekt am Institut für Kirchengeschichte
"Der deutsche Katholizismus und die Revolution von 1848/49". Mit diesem Thema setzt sich Dr. Hermann-Josef Scheidgen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kirchengeschichte, im Rahmen vierjähriger Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft auseinander.
Fast zwei Jahre trug er dafür in ca. 40 Städten in den Grenzen des Deutschen Bundes von 1948 sowie im Vatikanischen Geheimarchiv in Rom Material zusammen. Im Staatsarchiv Merseburg konnte er als erster die Bestände der preußischen Gesandtschaft beim Heiligen Stuhl einsehen - Akten , die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion ausgelagert und selbst für Historiker aus der DDR gesperrt waren.
In Folge der Märzfreiheiten etablierten sich die katholischen Kräfte auf den verschiedensten Ebenen. So trug der Bonner Professor für Dogmatik Franz Xaver Dieringer, Abgeordneter für die Paulskirche im Wahlkreis Neuss, in den Revolutionsjahren maßgeblich zur Formierung der unterschiedlichen Strömungen im rheinischen Katholizismus bei. Bereits 1844 hatte er in Bonn den Borromäusverein mitgegründet. Die in den Revolutionsjahren gegründeten katholischen Piusvereine sollten seiner Auffassung nach kirchlich-soziale und keine politischen Gesellschaften sein. Dieringer war Berater und enger Vertrauter des Kölner Erzbischofs Johannes von Geissel, der es wie kein anderer deutscher Bischof verstand, die Märzfreiheiten im Interesse der Kirche umzusetzen.
Der weitaus größte Teil der Katholiken nahm jedoch eine abwartende oder ablehnende Haltung gegenüber der Revolution ein, ist Fazit von Scheidgens Untersuchung. Selbst der Reformtheologe Johann Baptist Hirscher, dessen Schriften in Rom indiziert wurden, prangerte die Revolution als unchristlich und unmenschlich an. Sogar im katholischen Wien, neben Berlin und Frankfurt eines der Zentren der Revolution im Deutschen Bund, dominieren Protestanten und Juden unter den Revolutionären.
Rückfragen an:
Dr. Hermann-Josef Scheidgen, Tel.: 0228/73 7416 oder privat: 0221/2580518
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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