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Neuausgabe des Open-Access „Journal for Art Market Studies“ des Fachgebiets Kunstgeschichte der Moderne der TU Berlin zum Thema „Politics“ ist online
Welchen Einfluss nehmen politische Entwicklungen auf den Kunstmarkt? Wie reagiert der Markt auf Chancen oder Einschränkungen seiner Akteur*innen, wie etwa durch Steuergesetze? Welche Rolle spielt der Kunstmarkt in politisch geförderten kulturellen Initiativen? Die neue Ausgabe des akademischen peer-reviewed Open-Access „Journal for Art Market Studies“ (JAMS) greift diese Fragen auf und bewegt sich dabei geographisch zwischen den USA, Europa, Russland und China.
Die erste JAMS-Ausgabe 2019 thematisiert den vielfältigen Einfluss der Politik auf den Kunstmarkt, von der extremen Kontrolle der Marktteilnehmer*innen unter dem totalitären Regime der Nationalsozialisten über die steuerliche Förderung von Kunstschenkungen bis hin zu Museumsinitiativen, sei es durch private Sammler, die sich im öffentlichen Raum positionieren möchten, oder staatliche Selbstdarstellung in Form von kulturellen Projekten.
„Die Ausgabe zeigt, dass der Kunsthandel nicht nur durch externe Regulierung beeinflusst wird, sondern ebenso durch ethische Positionsverschiebungen in der Gesellschaft, beispielsweise beim Umgang mit Raubkunst oder Human Remains. Auch wenn direkte finanzielle Auswirkungen nicht immer leicht zu verfolgen sind, ist eines sicher: der Kunstmarkt wandelt sich immer in Anpassung an die politische Landschaft der jeweiligen Gegenwart“, so die leitende JAMS-Redakteurin Dr. Susanne Meyer-Abich, die die Ausgaben des englischsprachigen Journals in Zusammenarbeit mit wechselnden Wissenschaftler*innen erarbeitet.
Diese Ausgabe konzipierte sie zusammen mit der Gastherausgeberin Dr. Kathryn Brown, die im kunstgeschichtlichen Forschungsbereich "Museums, Markets, and Critical Heritage" an der britischen Loughborough University lehrt. In der Einleitung weist Dr. Brown darauf hin, dass politische Entscheidungen innerhalb eines Landes nicht nur Einfluss auf den nationalen Kunstmarkt und die Museumslandschaft nehmen, sondern auch weitere Auswirkungen in der Kunstwelt haben. Die Beiträge dieser JAMS-Ausgabe zeigen den engen Zusammenhang zwischen politischem, sozialem und kulturellem Kapital auf, der im Gefüge der bürgerlichen Gesellschaft eine zentrale Rolle spielt.
Herausgegeben wird das Journal von Prof. Dr. Bénédicte Savoy, Leiterin des Fachgebiets Kunstgeschichte der Moderne der TU Berlin und Lehrstuhlinhaberin am Collège de France, Paris, zusammen mit Dr. Dorothee Wimmer und Dr. Johannes Nathan.
Inhalt der ersten Ausgabe 2019:
1. Editorial
2. Kathryn Brown (guest editor, Loughborough University), Introduction
3. Caroline Flick, Licensing and Relegation. A Totalitarian Trade Regime
and Dealers’ Tactics
4. Marina Maximova, Reconstructing the Soviet Canon: Strategies for Collecting under
Perestroika
5. Kathryn Brown, Private Influence, Public Goods, and the Future of Art History
6. Deirdre Robson, A Law of "Unintended" Consequences? United States Federal Taxation and
the Market for Modern Art in the United States
7. Nicola Foster, The Art Market and Politics: The Case of the Sigg Collection
8. Ronit Milano, Moralizing the Art Market: A Socioeconomic Perspective on Art Auctions on the
Floor and Online
Alle Ausgaben des Journals finden Sie unter: https://www.fokum-jams.org
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Dr. Susanne Meyer-Abich
TU Berlin
Kunstgeschichte der Moderne
Tel.: 030 314-28922
E-Mail: <s.meyer-abich@tu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Kunst / Design, Politik
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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