idw - Informationsdienst
Wissenschaft
„die hochschule“ ist ein Ort für Debatten aller Fragen der Hochschulforschung sowie angrenzender Themen aus der Wissenschafts- und Bildungsforschung. Im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe steht eine systematisierende Aufbereitung wissenschaftsbezogenener Krisenkommunikation. Weitere Themen sind u.a. die Messung von Professionalisierung, Faktoren der Karriereentwicklung in der Wissenschaft, Trends der Hochschulfinanzierung in der Langzeitbeobachtung sowie Hochschul- und Wissenschaftsgeschichte.
Der Hauptbeitrag „Wissenschaft außerhalb der Komfortzone“ von Andreas Beer und Peer Pasternack (beide vom herausgebenden Institut für Hochschulforschung) widmet sich der wissenschaftsbezogenen Krisenkommunikation. Er diagnostiziert drei kommunikative Herausforderungen für Wissenschaft und Hochschulen:
• die Erwartung einer verstärkten außerwissenschaftlichen Relevanzorientierung der Wissenschaft, vorgetragen nicht zuletzt durch politische Akteure
• Identitätspolitiken und das Ringen um politische Korrektheit, soweit sie mit moralischem Rigorismus auftreten und wissenschaftliche Sagbarkeitsregeln wissenschaftsextern zu präformieren suchen
• Relativierung bzw. Delegitimierung der Autorität wissenschaftlichen Wissens durch den politischen Populismus
Diese Herausforderungen sind ebenso verschiedener Herkunft und Berechtigung wie unterschiedlich motiviert. Sie platzieren die Wissenschaft in einer gesellschaftlichen Gemengelage, die sich als andauernde Kontroversität fassen lässt. Da Wissenschaft Geltungsansprüche für ihr Wissen durchsetzen möchte, kann sie derartige Infragestellungen nicht ignorieren. Das begründet die erhöhte Bedeutung, die gelingender kommunikativer Kontaktaufnahme und -pflege mit der Nichtwissenschaft zukommt. Dabei muss es um deutlich mehr gehen als nur organisationsegoistisches Reputationsmanagement. Doch sind die meisten Hochschulen und Forschungsinstitute bislang nicht dafür ertüchtigt, fortwährende Kommunikationskrisen, die dann Krisenkommunikationen erfordern, zu bewältigen.
Beer und Pasternack prognostizieren für den Fall, dass angemessene Kommunikationen der Wissenschaft ausbleiben, dauerhafte Limitierungen der wissenschaftlichen Legitimität und dadurch die Entstehung einer Art permanenten Krisenmodus für die Wissenschaft. Dieser würde die Normalkommunikationen von Hochschulen und Instituten mit ihrer Umwelt in den Modus einer verstetigten Krisenkommunikation zwingen. Gibt es andere Optionen? Dazu besichtigen die Autoren die Forschung zur und die Praxis der Wissenschaftskommunikation und entdecken eine Reihe von Reserven.
Dieser Beitrag steht auch online zur Verfügung: https://www.hof.uni-halle.de/journal/texte/19_1/Beer_Pasternack.pdf
Die weiteren Beiträge:
• Angelika Trübswetter: Herausforderungen für Frauen in wissenschaftlichen Karriereverläufen. Einblicke in vier Karrierestationen
• Kalle Hauss: Welche Rolle spielen Konferenzen in der Wissenschaft? Antworten aus der Perspektive von Nachwuchswissenschaftler*innen
• Astrid Franzke: Gender. Zwischen Ressource und Bedeutungsverlust
• Lina Vollmer: Wie lässt sich Professionalisierung messen? Ein Analyseinstrument am Beispiel der Gleichstellungsarbeit an Hochschulen
• Sonja Herrmann: Studienleistungen privat und staatlich Studierender im Vergleich
• Guido Speiser: Ist mehr genug? Drei Trends in der Hochschulfinanzierung
Zwei weitere Aufsätze füllen die Rubrik „Geschichte“:
• Jörg-Peter Pahl, Hannes Ranke: Von der Höheren Fachschule zur Fachhochschule. Entstehung und Etablierung einer Institution
• Oliver Sukrow: Die Akademie der Marxistisch-Leninistischen Organisationswissenschaft in Berlin. Geschichte und Kontext eines (vergessenen) sozialistischen Zukunftsorts
Die Zeitschrift erscheint zweimal im Jahr; das Einzelheft kostet 17,50 Euro, das Abonnement 34,- Euro (für PrivatabonnentInnen 19,- Euro)
die hochschule. journal für wissenschaft und bildung 1/2019. Institut für Hochschulforschung (HoF), Halle-Wittenberg 2019, 164 S. € 17,50. ISBN 978-3-937573-68-7; weitere Informationen unter unter http://www.die-hochschule.de
Bestellungen an:
Institut für Hochschulforschung (HoF)
Vertrieb „die hochschule“
Collegienstraße 62
06886 Wittenberg
E-Mail: institut@hof.uni-halle.de
Fax: 03491/466-255
Tel.: 03491/466-254
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Daniel Hechler, daniel.hechler@hof.uni-halle.de, Tel.: 03491/466254
https://www.hof.uni-halle.de/publikation/die-hochschule-1-2019/
http://www.hof.uni-halle.de/journal/index.html
https://www.hof.uni-halle.de/journal/texte/19_1/Beer_Pasternack.pdf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht
überregional
Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).