idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
31.01.2020 11:18

Forschungsprojekt „Aquorypt“ soll Elektronik vor Quantencomputer-Angriffen schützen

Dr. Ulrich Marsch Corporate Communications Center
Technische Universität München

    Quantencomputer könnten neue Hackerangriffe auf komplexe technische Systeme wie vernetzte Autos oder Industriesteueranalagen ermöglichen. Im Forschungsprojekt „Aquorypt“ untersucht die Technische Universität München (TUM) künftig mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft neue Schutzmaßnahmen für das Quantencomputer-Zeitalter.

    Kryptografie kommt in Autos und Industriesteueranlagen heute schon zum Einsatz: Die verschiedenen Komponenten kommunizieren verschlüsselt. So soll verhindert werden, dass zum Beispiel über Wartungsschnittstellen Schadcode übertragen wird. Bei einem Fahrzeug könnten Hacker etwa während der Fahrt sicherheitsrelevante Systeme stören und das Fahrzeug abrupt abbremsen. Durch Hackerangriffe auf Industrieanlagen könnten Informationen über Produktionsprozesse gestohlen oder ganze Fabriken lahmgelegt werden. Da elektronische Systeme in Zukunft noch stärker vernetzt sein werden, wird auch IT-Sicherheit von Soft- und Hardware immer wichtiger.

    Durch ständige Fortschritte bei der Entwicklung von sogenannten Quantencomputern ist allerdings abzusehen, dass viele Algorithmen bald keinen Schutz mehr bieten. Während heutige Computer herkömmliche Verfahren wie die Elliptische-Kurven-Kryptografie nicht knacken können, wären Quantencomputer dazu durchaus in der Lage.

    Forschungsprojekt „Aquorypt“ entwickelt neue Verfahren

    Im Projekt „Aquorypt“ werden Forschungseinrichtungen und Unternehmen unter Leitung der TUM deshalb gemeinsam neue quantencomputersichere Hard- und Software für verschiedene Anwendungsfälle entwickeln. „Wir werden uns insbesondere den unterschiedlichen Anforderungen widmen, die Anwendungen mit sich bringen“, sagt Georg Sigl, Professor für Sicherheit in der Informationstechnik an der TUM. „Beispielsweise müssen Chips in Kredit- oder auch Krankenversicherungskarten besonders sicher sein, aber Speicherplatz und Rechenleistung sind extrem begrenzt. Industrieanlagen können dagegen stärkere Rechner beinhalten, müssen aber hohe Echtzeit-Anforderungen erfüllen. Dazu kommt, dass sie oft auf extrem lange Lebenszeiten von bis zu 30 Jahren ausgelegt sind. Deshalb entwickeln wir Hardware mit Verschlüsselungsmechanismen, die update-fähig sind.“

    Mehr Informationen:

    An dem Forschungsprojekt „Aquorypt – Anwendbarkeit quantencomputerresistenter kryptografischer Verfahren“ beteiligen sich neben der Technischen Universität München (Konsortialführer) das Fraunhofer AISEC, die Giesecke+Devrient Mobile Security GmbH, Infineon Technologies AG, Siemens AG und die Technische Universität Darmstadt. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über drei Jahre gefördert und hat ein Gesamtvolumen von rund 5,1 Millionen Euro.

    „Aquorypt“ auf der Website des BMBF: https://www.forschung-it-sicherheit-kommunikationssysteme.de/projekte/aquorypt


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr.-Ing. Georg Sigl
    Technische Universität München
    Lehrstuhl für Sicherheit in der Informationstechnik
    Tel: +49 89 289-28250
    sigl@tum.de
    www.sec.ei.tum.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Elektrotechnik, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).