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03.11.1998 00:00

In Mathe hat jede Aufgabe eine Lösung

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Wenn Kinder im Mathematikunterricht aus der Anzahl der Schafe (78) und Schäferhunde (3) das Alter des Schäfers (81) berechnen, fragen sich nicht nur Lehrer und Eltern sondern auch Wissenschaftler: Warum fällt es Kindern aller Altersstufen so schwer, mathematische Sachaufgaben zu lösen, wo doch auf der anderen Seite schon bei Vorschulkindern vielfältige mathematische Aktivitäten zu beobachten sind? In ihrer Antrittsvorlesung am Fachbereich Mathematik und Informatik der Universität Münster zum Thema "In Mathe hat jede Aufgabe eine Lösung - Fragen und Standpunkte zum Verhältnis von kindlicher Realität und Mathematikunterricht" wird Prof. Dr. Marianne Grassmann am 4. November um 11.15 Uhr im Hörsaal M5 an der Einsteinstraße 62 auch auf diese Fragen eingehen.

    In der Forschung beschäftigt sich die neue Professorin für Mathematik und ihre Didaktik mit der Erkundung von Vorkenntnissen der Kinder zu zentralen Inhalten des Mathematikunterrichts und der Frage, wie ein Unterricht gestaltet sein sollte, der an dieser informell erworbenen Mathematik der Kinder anknüpft. Ihre bisherigen Untersuchungen zeigen einerseits ein erhebliches Potential an Wissen, Ideen und Lösungsstrategien der Kinder, die im Schulunterricht häufig unberücksichtigt bleiben, andererseits aber auch erhebliche Unterschiede zwischen den Kindern, auf die Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht eingehen müssen.

    Prof. Grassmann plädiert für eine "Änderung der Unterrichtskultur", dafür, daß die Ideen der Kinder, ihre für Lehrer zunächst ungewöhnlichen Lösungswege im Unterricht aufgegriffen und zu regulärem Wissen weiterentwickelt werden: "Der Mathematikunterricht muß weg vom Vermitteln algorithmischer Verfahren hin zur Entwicklung von Problemlösungskompetenzen!" Um dieses Ziel zu erreichen ist bei den angehenden Lehrerinnen und Lehrern eine neue Einstellung zur Mathematik und zu den Lernprozessen der Kinder notwendig. Eine Aufgabe, der sich die neue Hochschullehrerin für Mathematik und ihre Didaktik an der Universität Münster in ihrer Lehrtätigkeit widmen will.

    Nach ihrem Studium der Fächer Mathematik und Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin, einem Forschungsstipendium, das mit der Promotion zum Dr. rer. nat. abschloß, und Lehrtägigkeiten im Schulbereich habilitierte sie sich 1989 in Berlin. In Berlin und Erfurt hat sie an der Neugestaltung der Ausbildung von Lehrern für die Primarstufe mitgewirkt. 1997 wurde sie zur Professorin an der Pädagogischen Hochschule Erfurt ernannt und nahm in diesem Jahr den Ruf an die Universität Münster an.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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