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07.01.2004 14:47

Viele Betriebe zahlen freiwillig mehr: Neue Ergebnisse einer Studie der Nürnberger WiSo

Dr. Angela Bittner Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Neue Studie zur übertariflichen Entlohnung an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät zusammen mit dem IAB veröffentlicht

    Im Jahr 2002 waren rund 40 Prozent der Betriebe im privaten Sektor an Tarifverträge gebunden, wovon wiederum 43 Prozent übertariflich entlohnten. In diesen Betrieben lagen die Löhne und Gehälter im Durchschnitt um 10,8 Prozent über den Tarifverdiensten. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (IAB) in Nürnberg, die sich auf repräsentative Daten von rund 14.000 Betrieben des IAB-Betriebspanels stützt.

    "Mit einer freiwilligen Entlohnung über Tarif wollen die Betriebe einerseits ihre Mitarbeiter besser motivieren und an sich binden" erläutert Prof. Dr. Claus Schnabel vom Lehrstuhl für Arbeitsmarkt- und Regionalpolitik. "Andererseits kann mit der übertariflichen Entlohnung die mangelnde Differenzierung in branchenweiten Tarifverträgen korrigiert werden." Allerdings sind immer weniger Betriebe in der Lage, die Tariflöhne zu überschreiten: Seit 1993 ist der Anteil der übertariflich entlohnenden tarifgebundenen Betriebe in Westdeutschland von 61 auf 46 Prozent zurückgegangen. In Ostdeutschland ist dieser Anteil dagegen seit der ersten Erhebung 1997 von 17 auf 19 Prozent leicht gestiegen.

    Die übertarifliche Entlohnung unterscheidet sich deutlich nach Branchen: Besonders häufig findet sich eine übertarifliche Entlohnung in der Industrie, relativ selten ist sie dagegen im Dienstleistungsbereich. Kleinbetriebe mit weniger als 10 Beschäftigten und Betriebe mit vielen Teilzeitbeschäftigten zahlen seltener, solche mit einem besonders guten Stand der technischen Anlagen dagegen häufiger über Tarif.

    Weitere Informationen
    Prof. Dr. Claus Schnabel, Tel.: 0911/5302-481
    Dr. Susanne Kohaut (IAB), Tel.: 0911/179-3253

    E-Mail: claus.schnabel@wiso.uni-erlangen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.arbeitsmarkt.wiso.uni-erlangen.de/pdf/dp8.pdf


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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