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Wissenschaft
Pflegewissenschaftlerinnen der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften arbeiten in der aktuellen Corona-Pandemie an Modellen und Handlungsempfehlungen für die Praxis.
Die Corona-Pandemie stellt Verantwortliche in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen vor besondere Herausforderungen. „Es müssen nicht nur schnell angemessene Entscheidungen getroffen werden. Es fehlt in der neuen Situation, in der wir uns durch die Corona-Pandemie befinden, an einem verlässlichen Erfahrungshorizont, der Orientierung gibt“, erklärt Prof. Dr. Martina Hasseler. Die Pflege- und Gesundheitswissenschaftlerin der Ostfalia Hochschule beschäftigt sich aktuell damit, wie sie mit ihrem Forschungsteam durch Expertisen in der Region und darüber hinaus unterstützen kann. Dafür werden bestehende Forschungsergebnisse auf die neue Situation übertragen sowie laufende Forschungsprojekte hinsichtlich der Corona-Pandemie erweitert.
Vor dem Hintergrund der Diskussion, dass gegebenenfalls bei ansteigenden Infektionszahlen für Covid-19 auch Nicht-Pflegefachpersonen wie beispielsweise Medizinstudierende in die pflegerische und intensivmedizinische Versorgung hinzugezogen werden, hat ihr Team an der Fakultät Gesundheitswesen bereits ein schnelles Delegationsmodell entwickelt, das es in der Praxis erleichtern soll, fachfremdes Personal einzuschätzen. „Wenn es hart auf hart kommt, müssen auch Personen intensivpflegerische Aufgaben übernehmen, denen die spezielle Ausbildung fehlt. Dann geht es darum, diese fachfremden Hilfskräfte kompetenz- und zielgerecht einzusetzen“, so Hasseler. „Im Rahmen von Delegation müssen die Pflegefachkräfte sowie Ärztinnen und Ärzte kurzfristig entscheiden, wer welche Hilfstätigkeiten und im Zweifel sogar Beatmungen durchführen darf, welche Kompetenzen dafür erforderlich sind und welche weiteren Aufgaben an fachfremde Personen oder nur kurz angelernte Personen weiterdelegiert werden können. Mit unserem entwickelten Modell wollen wir hier eine schnelle Handreichung bieten.“
Auch das Forschungsprojekt „NOVELLE – im Notfall sicher handeln“, das Hasseler leitet, soll im Zuge der Corona-Pandemie um neue Dimensionen erweitert werden. In dem interdisziplinären Forschungsprojekt, das im August 2019 gestartet ist, will ein Projektteam aus Pflege, Medizin, Ethik, Recht und IT Notfallalgorithmen entwickeln, die konkrete Handlungsanweisungen für besonders häufige und relevante Notfälle in Pflegeheimen vorgeben. Die im Projekt entwickelten Notfallalgorithmen werden anschließend in Pflegeheimen eingeführt und erprobt. Das Projekt wird über 42 Monate aus Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) im Bereich der neuen Versorgungsformen gefördert.
„Die im Projekt NOVELLE entwickelten Handlungsanweisungen sollen Pflegefachkräften Handlungs- und Rechtssicherheit geben und die Patientensicherheit, Selbstbestimmung sowie ethische Gesichtspunkte berücksichtigen“, erklärt Hasseler. Sie und ihr Team sehen die Corona-Pandemie als einen Sondernotfall, den es jetzt aktuell im Rahmen des Forschungsprojekts zu beleuchten gilt. „Es geht uns darum, mit unseren Forschungserkenntnissen schnelle Hilfe und Orientierung für die Praxis zu leisten, wie Pflegeheime mit Covid-19 als Notfall umgehen können“, so Hasseler.
Prof. Dr. rer. medic. habil. Martina Hasseler
Telefon: 05361-892223170 oder 0162-9698980
E-Mail: m.hasseler@ostfalia.de
Prof. Dr. rer. medic. habil. Martina Hasseler
Ostfalia
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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