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08.05.2020 07:48

COVID-19 und Handelsaktivitäten von Privatinvestoren: Studie der Uni Paderborn attestiert Anstieg

Nina Reckendorf Stabsstelle Presse und Kommunikation
Universität Paderborn

    Wie reagieren Privatinvestoren auf den Ausbruch von COVID-19? Experten, Politiker und Medien zeichnen bislang ein uneinheitliches Bild von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Auch Reaktionen von individuellen Markteilnehmern sind nur schwer prognostizierbar. Eine aktuelle Studie der Universität Paderborn kommt nun zu dem Ergebnis, dass Investoren seit Ausbruch der Pandemie deutlich mehr Handel betreiben. Sowohl die Anzahl an Investoren, die auf den Finanzmärkten aktiv sind, als auch deren durchschnittliche Handelsaktivitäten sind demzufolge angestiegen.

    „Wir nutzen Handelsdaten eines Discount Brokers auf Einzeltransaktionsbasis, um die Reaktionen zu untersuchen“, sagt Jun.-Prof. Regina Ortmann, PhD von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Eine Verdopplung der COVID-19 Fälle hat laut der Wissenschaftlerin zu einem Anstieg der durchschnittlichen wöchentlichen Handelsintensität um 13,9% geführt. „Die vermehrte Handelsaktivität ist besonders ausgeprägt bei männlichen und älteren Investoren und betrifft vor allem den Aktien- und Indexhandel. Insgesamt zeigt sich aber kein einheitliches Bild bezüglich der zukünftigen Erwartungen der Investoren“, sagt Jun.-Prof. Dr. Matthias Pelster, ebenfalls Autor der Studie. Außerdem zeige sich, dass Investoren infolge des 9.99%-Einbruchs des Dow Jones Industrial Average am 12. März signifikant geringere Hebelpositionen in allen Anlageklassen einnehmen. „Das ‚Hebeln‘ von einzelnen Positionen ist ein wichtiger Katalysator von spekulativem Handel, weil es die Möglichkeit extremer Renditen erhöht und es Anlegern ermöglicht, größere Positionen einzunehmen, als sie sich mit ihrem eigenen Geld leisten können“, so Pelster weiter.

    „Insgesamt spiegelt das Anlegerverhalten in unserer Analyse somit das kontroverse Meinungsbild von Experten, Politikern und Medien bezüglich der wirtschaftlichen Auswirkungen und der erwarteten Entwicklung wider“, fasst Dr. Sascha Tobias Wengerek zusammen, der die Studie zusammen mit Ortmann und Pelster durchgeführt hat. Während zahlreiche neue Investoren auf den Finanzmärkten aktiv werden, agieren die Investoren doch im Durchschnitt etwas vorsichtiger und gehen weniger riskante Positionen ein.

    Zur Studie (Englisch): go.upb.de/covid19trading


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Jun.-Prof. Dr. Matthias Pelster, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Tel.: 05251/ 60-3766, E-Mail: matthias.pelster@upb.de


    Weitere Informationen:

    http://www.upb.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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