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Botanischer Garten der Universität Leipzig wird wieder zum Mekka der Pflanzenfreunde: Mit Orchideen-Schau und Orchideen-Buffet setzt der Botanische Garten der Universität Leipzig wieder einen blühenden Höhepunkt in die tristen Winterwochen. Tausende Blüten und Tausende Besucher werden zu den nun schon traditionellen Veranstaltungen in den Schaugewächshäusern erwartet.
Wem der Winter bereits zu lang dauert, der kann sich schon im in diesen Wochen in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens der Universität Leipzig an üppiger Blütenpracht erfreuen: Seit dem 8. Januar und noch bis zum 7. Februar und dann noch einmal vom 26. Februar bis zum 6. März 2004 lädt das Hotel Marriott jeden Donnerstag, Freitag und Samstag ans Orchideen-Buffet. Höhepunkt der Vorfrühlingszeit wird jedoch vom 13. bis 22. Februar die traditionelle Orchideen-Schau sein, die vom Förderkreis des Botanischen Gartens organisiert wird. Ort der Ausstellung werden wieder die großen Schaugewächshäuser sein. Durch den kürzlich vollendeten Neubau mehrerer sich anschließender Gewächshäuser können Lehre und Forschung in diesen Wochen nahezu ungestört weiterlaufen.
"Da im Blumenhandel oft nur eine Handvoll verschiedener Orchideenarten angeboten wird", so Prof. Dr. Wilfried Morawetz, Direktor des Botanischen Gartens der Universität Leipzig, "vergessen mache Menschen, wie vielfältig diese Pflanzengruppe ist. Nur im ewigen Eis und in den trockensten Wüstengebieten sucht man sie vergeblich. Aber ansonsten: In jedem Wald, auf jeder Müllkippe, an jedem Straßenrand... Die größte Vielfalt der Gattungen und Arten findet sich in tropischen Gebieten. Weil vor allem dort auch noch enormer Forschungsbedarf besteht, klaffen die Schätzungen weit auseinander: Hinsichtlich der Arten reichen sie von 15 000 bis 25 000, hinsichtlich der Gattungen von 400 bis 800. Rund die Hälfte der Arten sind Epiphyten, das heißt sie wachsen auf Gehölzen, die ihnen nur als Träger dienen. Andere sind Parasiten und profitieren so vom Stoffwechsel ihrer Wirte. Die Saprophyten hingegen leben auf sich zersetzenden Pflanzen. In Australien gibt es sogar ein paar Arten, die verbringen ihr ganzes Leben vollständig unterirdisch."
Abgesehen von der Begeisterung und auch den Investitionen, die Orchideen in Liebhaberkreisen auslösen, haben diese Pflanzen nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung. Lediglich die Echten Vanille wird angebaut, da ihre Früchte Ausgangstoff für die Gewinnung des Vanille-Aromas sind.
Zum Bestand des Botanischen Gartens der Universität, gehören rund 200 verschiedene Orchideenarten. Sie tragen so klangvolle Namen wie Stern von Madagaskar, Schmetterlingsorchidee, Stiefmütterchenorchidee oder Asiatisches Waldvöglein.
"Es sind dies alles Pflanzen, die in ihrer natürlichen Ursprungsform bestehen und nicht durch Züchtung verändert wurden", so Morawetz. "Jene Exemplare unter ihnen, die im Februar blühen, werden von ihrem Stammplatz in die Ausstellung umquartiert. Dort werden sie gruppiert mit weiteren Orchideen-Arten, ursprünglichen wie Kulturformen, die für die Dauer der Ausstellung hier zu Gast sind." Zur Verfügung gestellt werden diese Pflanzen von Orchideengruppen aus Leipzig und Halle, von Mitgliedern des Förderkreises des Botanischen Gartens und von Orchideenfachbetrieben der Region. Diese Unternehmen stellen auch Pflanzen zum Verkauf bereit."Für mich sind die Mitwirkung so vieler Menschen an einem botanischen Anliegen und dann noch der Andrang so vieler Gäste immer ein Erlebnis", freut sich Botanik-Professor Morawetz. "Und nicht zuletzt beweist solch ein Ereignis auch, dass unser Botanischer Garten nicht nur eine Heimstatt von Lehre und Forschung, sondern auch eine Sehenswürdigkeit dieser Stadt ist."
Mit der Orchideen-Schau beginnt der Förderkreis des Botanischen Gartens seinen jährlichen Ausstellungsreigen, der im März (20.03. bis 28.03. 2004) mit der Kamelienschau und ab Ostern mit der Präsentation tropischer Schmetterlinge fortgesetzt wird. Die Organisation und Veranstaltung von Ausstellungen dienen unter anderem der Einwerbung von Mitteln. Weitere finanzielle Zuwendungen erhält der Förderkreis durch die Mitgliedsbeiträge, öffentliche Fördermittel, Spenden und Stiftungen. Es werden damit die Vereinsarbeit, der Botanische Garten sowie Lehre und Forschung am Lehrstuhl für Spezielle Botanik unterstützt. Außerdem werden größere Projekte finanziert, die anderweitig nicht realisierbar wären. Eines dieser Projekte ist derzeit der Wiederaufbau des Farnhauses. Zu den Sponsoren, die das Anliegen des Förderkreises unterstützen, zählt auch das Hotel Marriott, das pro Orchideen-Buffet-Gast fünf Euro spendet.
Marlis Heinz
weitere Informationen:
Prof. Dr. Wilfried Morawetz
Tel.: 0341 - 97 38591
E-Mail: morawetz@rz.uni-leipzig.de
http://www.uni-leipzig.de/bota/
Orchideen gehören zu den schönsten Blütenpflanzen
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik
überregional
Organisatorisches
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