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Einen kritischen Geburtstagsgruß lässt die Arbeitsstelle Wiki-Watch der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) der Online-Enzyklopädie Wikipedia zukommen. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Wikipedia am heutigen Freitag, dem 15. Januar, verweist Wiki-Watch auf eine mangelnde Zuverlässigkeit der auf der Plattform verbreiteten Informationen, die Intransparenz der Finanzierung und eine Struktur, die die juristische Verfolgung von strafbaren und falschen Inhalten verhindert.
„Wikipedia hat in zwanzig Jahren viel erreicht. Allerdings werden die Mängel immer offensichtlicher“, sagt Prof. Dr. Johannes Weberling, Leiter der an der Juristischen Fakultät der Europa-Universität Viadrina angesiedelten Arbeitsstelle Wiki-Watch. Der Rechtsanwalt betont, es bleibe Glückssache, ob die Redaktionen der Wikipedia fachlich gut aufgestellt seien. Die Struktur sei verworren und intransparent. Zudem erwirtschafte die amerikanische Wikimedia Stiftung viel Geld, dessen Einsatz unklar ist. In Deutschland wurden allein im Jahr 2020 8.700.000 Euro über Spendenaufrufe generiert. Ein Mangel an Autorinnen und Autoren, mitunter feindselige Kommentare und eine komplizierte Bedienung seien weitere Probleme.
„Nur wenn sich Wikipedia reformiert und transparenter wird, hat es eine Chance, in Zukunft wieder als fundierte Wissens-Datenbank allgemein akzeptiert zu werden. Ansonsten besteht Wikipedia schon aufgrund seiner schieren Größe weiter, ohne allerdings ein ernstzunehmendes Wissens-Kompendium zu sein“, lautet das Urteil von Prof. Dr. Johannes Weberling.
Die komplette Stellungnahme kann unter: http://blog.wiki-watch.de/ abgerufen werden.
Hintergrund:
Im Oktober 2010 ist das Portal Wiki-Watch online gegangen. Träger ist die Arbeitsstelle Wiki-Watch im „Studien- und Forschungsschwerpunkt Medienrecht“ an der Juristischen Fakultät der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Anliegen der Arbeitsstelle ist es, Wikipedia kritisch zu begleiten und Transparenz über die Entstehung der Beiträge sowie die Arbeitsweise herzustellen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Medien- und Kommunikationswissenschaften, Recht
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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