idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.04.2021 09:29

Auf der Suche nach Grundprinzipien der Sprache: DFG fördert Forschungsgruppe „Zyklische Optimierung“

Susann Huster Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Forschungsgruppe „Zyklische Optimierung“ an der Universität Leipzig in den kommenden vier Jahren mit einem einstelligen Millionenbetrag. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der theoretischen Linguistik unter der Leitung des Sprachwissenschaftlers Prof. Dr. Jochen Trommer untersuchen dabei neue Ansätze in den Kernbereichen der sprachlichen Grammatik, das heißt der Phonologie, Morphologie, Syntax und Semantik sowie deren Schnittstellen. Wie die DFG vor Kurzem mitteilte, ist sie eine von zehn neuen Forschungsgruppen, die sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete widmen.

    „Die DFG-Förderung erlaubt uns, unsere bisherigen Forschungen sehr fokussiert und – durch die große Anzahl der bewilligten Mitarbeiterstellen – auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau zu betreiben“, sagt Trommer. Er und sein derzeit siebenköpfiges Team haben sich das Ziel gesetzt, mit den 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die DFG in Zukunft finanzieren wird, formale Modelle weiterzuentwickeln, die Zyklizität und Optimierung – zwei wesentliche Komponenten der aktuellen Grammatiktheorie – innovativ kombinieren. Die Hypothesen, die sich aus diesen Modellen ergeben, werden durch ein breites Spektrum empirischer Methoden getestet werden, wie zum Beispiel die Arbeit mit muttersprachlichen Informanten oder die typologische Auswertung detaillierter Beschreibungen der Struktur von Sprachen weltweit.

    „Unsere Modelle von Sprache sind hoch abstrakt, aber gerade deswegen plausible Kandidaten für Sprach-Universalien, also Generalisierungen nicht über Einzelsprachen oder Sprachfamilien, sondern über das generelle menschliche Sprachvermögen“, erklärt Trommer. Bei den Forschungen geht es zum einen um die Typologie. „Deshalb versuchen wir, einen empirischen Querschnitt durch die Sprachen der Welt vorzunehmen, um Aussagen treffen zu können, wie sie generell funktionieren.“ Die Forschungsgruppe baut dabei sowohl inhaltlich als auch personell auf dem Leipziger Graduiertenkolleg „Interaktion grammatischer Bausteine“ auf, in dem bereits in den vergangenen Jahren eine Reihe von Dissertationen zur zyklischen Optimierung entstanden sind. Die Einzelprojekte der Forschergruppe befassen sich mit einer breiten Auswahl spezifischer linguistischer Phänomene und Probleme wie die besonders reichhaltige Markierung von Numerus in unterdokumentierten afrikanischen Sprachen, die Verwendung von Tonhöhe zur Bildung neuer Wörter, die semantische Interpretation komplexer Sätze oder die mathematischen Eigenschaften von zyklischer Optimierung.

    Die DFG-Förderung ist zunächst auf vier Jahre angelegt. Nach einer positiven Zwischenevaluation haben die Sprachwissenschaftler der Universität Leipzig die Chance auf eine zweite Förderperiode von vier Jahren.

    In den kommenden sechs Jahren fördert die DFG auch das Schwerpunktprogramm „Auf dem Weg zur Fluvialen Anthroposphäre“ der Universität Leipzig, der Universität Tübingen und der TU Darmstadt.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Jochen Trommer
    Leiter des Instituts für Linguistik
    Telefon: +49 341 97-37633
    E-Mail: jtrommer@uni-leipzig.de


    Bilder

    Prof. Dr. Jochen Trommer
    Prof. Dr. Jochen Trommer
    Foto: Universitätsarchiv


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).