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08.03.2004 10:11

Know-how aus Münster für China

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Binnen Tagen hatte sich die gefährliche Lungenkrankheit SARS im vergangenen Frühling von Südchina aus über den ganzen Globus verbreitet. Nachdem die Öffentlichkeit alarmiert und die chinesische Regierung von der World Health Organisation (WHO) unter Druck gesetzt worden war, wird von nun an mehr Geld in die Forschung investiert. Davon profitiert auch die oberste Seuchenbehörde Chinas: das "Institute of Communicable Disease Prevention and Control" (ICDC), das unter anderem auch für die Bekämpfung von SARS zuständig ist.

    Die zusätzlichen Fördermittel erlaubten es, dass eine Wissenschaftlerin des chinesischen Instituts, Prof. Dr. Jianling Jin, an das Institut für Hygiene des Universitätsklinikums Münster (UKM) reisen konnte, um den dortigen Wissenschaftlern einige Wochen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Einer der dort tätigen Wissenschaftler, Privatdozent Dr. Dag Harmsen, hat eine moderne Datenbank aufgestellt, die der computergestützten Analyse von Bakterien dient. Das besondere an der Software ist, dass sie automatisch DNA- Informationen einliest, auswertet und einem Code zuordnet, um diesen mit bereits vorhandenen Informationen einer Datenbank zu vergleichen und daraus Schlüsse epidemiologischer und hygienischer Natur zu ziehen. Eine solche Datenbank ist laut Harmsen mit einem unbezahlbaren Zeitvorteil von mehreren Tagen verbunden und stellt einen enormen Fortschritt im Kampf gegen pathogene Mikroorganismen dar.

    Prof. Jin, die zum ersten Mal in Deutschland ist, wird sich vier bis sechs Wochen am Institut für Hygiene des UKM über die hiesige Organisation und den Arbeitsablauf informieren und technische Prozeduren erlernen, die sie bei ihrer Rückkehr an das ICDC in China anwenden können wird. Im Anschluss an ihren Aufenthalt ist eine intensive Kooperation zwischen dem China CDC und dem Institut für Hygiene in Münster geplant, was unter anderem zur schnellen Weiterentwicklung der molekularen Datenbank beitragen soll.

    Im Rahmen dieses engen wissenschaftlichen Austausches sollen möglichst viele genetische Fingerabdrücke von Erregern erfasst und Verbindungen mit anderen Datenbanken erstellt werden, um so schnellstmöglich die richtige Behandlung für den jeweiligen Patienten vorschlagen zu können. Das Projekt, das vor sechs Jahren von Harmsen ins Leben gerufen wurde, aber noch lange nicht als abgeschlossen betrachtet werden kann, ist die Grundlage für die zukünftige Kooperation zwischen Peking und Münster. Als ein Teil
    dieser Zusammenarbeit, ist ein Gegenbesuch von Harmsen und dem Leiter des münsterschen Instituts für Hygiene, Prof. Dr. Helge Karch, schon fest eingeplant.


    Weitere Informationen:

    http://www.hygiene.uni-muenster.de/


    Bilder

    Grenzüberschreitende Forschung: Prof. Dr. Jianling Jin und PD Dr. Dag Harmsen im Labor
    Grenzüberschreitende Forschung: Prof. Dr. Jianling Jin und PD Dr. Dag Harmsen im Labor

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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