idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.06.2021 09:58

Zwei Jahre, 500 Stunden, 160.000 Proteine und Moleküle: Abiturient an wissenschaftlicher Veröffentlichung beteiligt

Susann Huster Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Er hat seinen ersten akademischen Erfolg verbucht, bevor die Ausbildung an der Hochschule überhaupt begonnen hat: Schüler Nikola Ristic ist im Alter von 18 Jahren Mitautor eines wissenschaftlichen Papers geworden. Er profitierte von der Kooperation des Instituts für Medizinische Physik und Biophysik der Universität Leipzig mit dem hiesigen Wilhelm-Ostwald-Gymnasium.

    Das Ergebnis ist beeindruckend. Ein talentierter Abiturient optimiert eine Software zur Analyse der Proteindichte so passgenau, dass Forschende sie nun bei ihrer Arbeit als Onlineprogramm nutzen können. Unter anderem für die computergesteuerte Entwicklung von Medikamenten. Dafür untersuchte Nikola Ristic in den vergangenen zwei Jahren in 500 Arbeitsstunden etwa 160.000 Proteine und RNA-Moleküle und speicherte die Analysen in einer Datenbank ab. Engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät boten dem ehrgeizigen Schüler die perfekten Bedingungen. Die Arbeit ist kürzlich in der Fachzeitschrift „Nucleic Acids Research“ mit dem Titel „Voronoia 4-ever“ publiziert worden.

    „Da seine Beiträge substantiell waren, sind wir uns einig gewesen, dass er auch ohne akademische Ausbildung als Zweitautor mit auf die Veröffentlichung kommen soll“, erklärt Dr. Rene Staritzbichler, Mitarbeiter am Institut für Medizinische Physik und Biophysik, diese besondere Konstellation. „Für mich war der Prozess hinter dem Schreiben und Einreichen des Papers sehr informativ, ich habe einen kleinen Einblick in die akademische Arbeitsweise bekommen. Das Paper war natürlich ein schöner Abschluss zu der Arbeit und ist eine super Referenz für zukünftige Bewerbungen“, beschreibt Ristic seinen ersten akademischen Erfolg.

    Preisträger beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“

    Die Zusammenarbeit zwischen dem Institut an der Medizinischen Fakultät und dem Leipziger Wilhelm-Ostwald-Gymnasium hat inzwischen Tradition. „Die Schüler wenden sich im Rahmen der Besonderen Lernleistung an uns. Das ist ein schulisches Format, das den jungen Erwachsenen das wissenschaftliche Arbeiten näherbringen soll. Wir schauen dann, wo das Interesse und die Begabungen liegen. Etwa wie bei Herrn Ristic im Bereich Programmierung“, sagt Prof. Peter Hildebrand vom Institut für Medizinische Physik und Biophysik.

    Die Krönung dieses besonderen Falls: Ristic gewann Ende Mai mit seinem Webprojekt beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ den 1. Preis in der Kategorie Chemie. Die Zusammenarbeit mit den Forschenden der Medizinischen Fakultät wird auch über das Projekt hinaus Früchte tragen: „Ich werde weiterhin am Institut arbeiten, da ich die Forschungsthemen hier sehr interessant finde und mir einen besseren Eindruck von dem Gebiet machen will“, sagt der 18-Jährige. Im Wintersemester möchte Ristic ein Studium der Biochemie oder Bioinformatik beginnen. Vorlesungen und Kolloquien an der Universität Leipzig hat der hochbegabte Schüler in den vergangenen zwei Jahren schon besucht.

    Originaltitel der Veröffentlichung in Nucleic Acids Research: „Voronoia 4-ever“,
    https://doi.org/10.1093/nar/gkab466

    Anne Grimm


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Peter Hildebrand
    Institut für Medizinische Physik und Biophysik der Universität Leipzig
    Telefon: +49 341 97-15712
    E-Mail: peter.hildebrand@medizin.uni-leipzig.de


    Weitere Informationen:

    https://academic.oup.com/nar/advance-article/doi/10.1093/nar/gkab466/6295542
    https://www.jugend-forscht.de/presse/pressemitteilungen/archiv/bundesbildungsmin...


    Bilder

    Nikola Ristic zeigt stolz sein programmiertes Webtool. Nikola Ristic zeigt stolz sein programmiertes Webtool.
    Nikola Ristic zeigt stolz sein programmiertes Webtool. Nikola Ristic zeigt stolz sein programmiertes ...
    Foto: Adam Zech


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Wissenschaftler, jedermann
    Chemie, Mathematik, Medizin
    überregional
    Kooperationen, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).