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Konferenz an der Goethe-Universität befasst sich mit den politischen Folgen der Afghanistan-Mission
Zweifel am Afghanistan-Einsatz gab es schon lange. Die blitzartige Machtübernahme der Taliban nach dem Ende des Einsatzes löste nun aber einen Schock in der internationalen Gemeinschaft aus – und hinterließ zahlreiche Fragen. War das Ziel, einen demokratischen Staat aufzubauen, utopisch oder hätte es Möglichkeiten gegeben, diesen auch zu realisieren? Welche grundlegenden Fehler wurden gemacht? Was bleibt von den zivilgesellschaftlichen Projekten? Und was bedeutet die Entwicklung in Afghanistan für die deutsche Außenpolitik, für laufende oder zukünftige Missionen?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich die
Konferenz
"Das Afghanistan-Desaster – Lehre für die Zukunft?“
am Montag, 1. November 2021
Goethe-Universität Frankfurt│Campus Westend
im Gebäude „Normative Ordnungen“
Max-Horkheimer-Str. 2.
Die medialen Bilder vom fluchtartigen Rückzug der USA und zahlreicher anderer westlicher Länder aus Afghanistan lassen die humanitäre Katastrophe vor Ort nur erahnen. Sie räumen aber jeden Zweifel am Scheitern des Einsatzes aus – und damit auch der Mission, seit 20 Jahren in Afghanistan einen demokratischen Staat und ein modernes Bildungswesen aufzubauen und die Menschen- und besonders Frauenrechte umzusetzen. Einheimische Sicherheitskräfte in Armee und Polizei sollten den neuen Staat und seine Errungenschaften gegen islamische Extremisten absichern. Dass es dabei immer wieder Schwierigkeiten gab, wurde der allgegenwärtigen Korruption oder auch Fällen von Fehlverhalten ausländischer Militärangehöriger zugeschrieben, bei denen einheimische Zivilisten starben. Erfolge wurden medial so präsentiert, als ob die demokratische Transformation insgesamt auf einem guten Weg sei. Doch nun wurde offensichtlich, dass dies eher einem Wunsch, als den Tatsachen entsprach. Die seit Jahren erstarkenden Taliban marschierten ohne nennenswerten Widerstand durch das Land und nahmen eine Stadt nach der anderen ein, zuletzt auch in die Hauptstadt Kabul.
Die Afghanistan-Konferenz, die von der Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam und Professorin an der Goethe-Universität, Susanne Schröter, ausgerichtet wird, versammelt Experten aus Wissenschaft, Politik und Militär, um Schlüsse aus dem Debakel zu ziehen. Diskussionsbeiträge leisten etwa der Friedensforscher Professor Christopher Daase vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- u. Konfliktforschung, der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal, Zarifa Ghafari, Bürgermeisterin der afghanischen Stadt Maidan Shar, der Rechtswissenschaftler Professor Ebrahim Afsah von der Universität Wien sowie die Ethnologin Professorin Susanne Schröter von der Goethe-Universität.
An der für den Nachmittag vorgesehenen Podiumsdiskussion nehmen teil die Staatsministerin Lucia Puttrich, MdL Hessen (CDU) und Nicoa Beer, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments (FDP), sowie die Parlamentarier Armand Zorn (SPD) und Lamya Kaddor (Bündnis 90/Die Grünen).
Die Referenten und Politiker stehen für Interviews zur Verfügung.
Weitere Informationen zum Programmverlauf: https://www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/alleveranstaltungen/69-verans...
Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Veranstaltung kann in Präsenz unter Hygieneauflagen der 2-G-Regel oder per livestream online verfolgt werden.
Anmeldung für Präsenz erforderlich an: ffgi@normativeorders.net (mit Rückbestätigung) sowie im Livestream – Einwahl ohne Anmeldung alsbald zu finden unter www.ffgi.net. Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und ist später über YouTube abrufbar.
Prof. Dr. Susanne Schröter
Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam (FFGI) am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Oliver Bertrand, M.A.
Max-Horkheimer-Str. 2
Frankfurt am Main
E-Mail: O.Bertrand@em.uni-frankfurt.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Politik
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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