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31.03.2004 16:21

Nutzerinteressen im Cyberspace stärken

Dr. Ralf Breyer Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Professur für Mobile Commerce an 16 Millionen Euro-Forschungsprojekt der Europäischen Union beteiligt

    FRANKFURT. 'PRIME - Privacy and Identity Management for Europe' ('Datenschutz- und Identitätsmanagement für Europa') ist der Name eines Projektes im Rahmen des 6. EU-Rahmenprogramms, das Anfang März gestartet wurde und in dessen Rahmen in den kommenden vier Jahren Lösungen entwickelt werden sollen, die gewährleisten, dass Menschen die Kontrolle über ihre Privatsphäre im Cyberspace selbst bewahren.

    Umfragen zeigen, dass sich Menschen durch Identitätsdiebstahl und Aufweichung ihrer Persönlichkeitsrechte in ihrer Privatsphäre bedroht fühlen. In der Informationsgesellschaft möchten sich die Menschen sicher miteinander austauschen können und dabei die Kontrolle über ihre persönlichen Daten behalten. PRIME konzentriert sich auf Lösungen für ein datenschutzförderndes Identitätsmanagement, das zur Souveränität der Endnutzer über ihre Privatsphäre und zur datenschutzgerechten Datenverarbeitung von Unternehmen beiträgt.

    Die Universität Frankfurt beteiligt sich über die Wirtschaftsinformatik-Professur für Mobile Commerce & Mehrseitige Sicherheit, Prof. Kai Rannenberg, mit Arbeiten zur Architektur der Systeme sowie zu Bewertung und Zertifizierung datenschutzfreundlicher Technologien. In Kooperation mit T-Mobile werden überdies Anwendungsszenarien für Identitätsmanagement speziell bei ortsbasierten DienstenLocation Based Services untersucht.

    Der Europäische Datenschutzbeauftragte Peter Hustinx begrüßte das Projekt ausdrücklich, das die Informationsgesellschaft Europas sicherer machen und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern werde.

    In der Online-Welt muss jeder Nutzer eine Vielzahl von Benutzerkonten und Datensätzen verwalten. Diese so genannten 'digitalen Identitäten', die sensitive personenbezogene Angaben enthalten können, werden bei künftigen elektronischen Diensten, aber auch im Bereich öffentlicher Sicherheit, etwa Grenzkontrollen, zunehmend eine Schlüsselrolle spielen.

    Die Europäische Kommission unterstützt die Entwicklung datenschutzfördernder Technik (engl.: PET - Privacy-Enhancing Technologies) seit mehreren Jahren. Es hat sich gezeigt, dass Datensparsamkeit Datenschutz wesentlich fördert - also die Beschränkung des Sammelns personenbezogener Daten auf das unbedingt Nötige. Experten sind sich einig, dass datenschutzfördernde Technik bereits bei der Entwicklung von Informationssystemen eingeplant und eingebaut werden sollte - anstatt später nachzubessern. PRIME will Lösungen entwickeln, um dem Bedürfnis von Nutzern Rechnung zu tragen, möglichst wenige persönliche Daten beim Zugriff auf Dienstleistungen herauszugeben und eigene Datenschutzpräferenzen durchzusetzen.

    Dazu wird PRIME technische, rechtliche, soziale, wirtschaftliche sowie ergonomische Aspekte beleuchten. Von besonderer Bedeutung ist die Entwicklung von Modellen, die es Nutzern wie Diensteanbietern erleichtern sollen, Identitätsmanagement zu verstehen. Dabei werden Lösungen für die Verwaltung eigener Identitäten in ambitionierten Real-World-Szenarien simuliert, etwa in den Bereichen Reisen, Location Based ServicesKatastrophenschutz, Mobile Marketing, e-Learning und e-Health. Hierzu werden Prof. Kai Rannenberg und seine Arbeitsgruppe die durch Location Based Services entstehenden neuen Möglichkeiten untersuchen. Außerdem erarbeiten sie Methoden, wie Nutzer Datenflüsse kontrollieren und sich der Sicherheit der von ihnen benutzten Dienste und Systeme vergewissern können. "Ein Identitätsmanagement, dem Nutzer vertrauen, ist einerseits eine der Voraussetzungen für Mobile Commerce, andererseits ist es eine seiner großen Chancen, denn die in jedem Handy steckenden SIM-Karten sind bereits ein Schritt in diese Richtung", betonte Kai Rannenberg.

    PRIME (www.prime-project.eu.org) ist ein multidisziplinäres Konsortium, an dem sich Unternehmen und Hochschulen aus Frankreich, der Schweiz, Belgien, Deutschland, Italien, Niederlande, Schweden, Großbritannien und den USA beteiligen.

    Kontakt: Prof. Kai Rannenberg; Professur für Mobile Commerce & Mehrseitige Sicherheit; Universität Frankfurt; Tel.: 069 / 798-25301; Fax: 069 / 798-25306; E-Mail: info@m-lehrstuhl.de und www.m-lehrstuhl.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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