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Die Briefe an seine Frau jetzt im Archiv der
Peter Suhrkamp Stiftung
FRANKFURT. Das Archiv der Peter Suhrkamp Stiftung an der Universität Frankfurt verzeichnet den Zugang einer bedeutenden Sammlung.
Sie besteht aus 465 handschriftlichen Briefen Peter Suhrkamps, die der Verleger zwischen 1935 und 1959 an seine Ehefrau, die Schauspielerin Annemarie Seidel richtete. Das Konvolut befand sich bisher in Obhut von Rainer Schulte Strathaus, einem Neffen von Annemarie Seidel.
Die Dokumente nehmen ihren zeitgeschichtlichen Rang vor allem deshalb ein, weil Suhrkamp von weit mehr als Privatem schreibt: von der treuhänderischen Leitung des S. Fischer Verlags ab 1936, über das Beziehungsgeflecht im Berliner Kulturleben und die nationalsozialistische Literaturpolitik, über den Konflikt mit dem Regime, der zu Suhrkamps Inhaftierung im Konzentrationslager führt, aus dem ebenfalls Briefe erhalten sind. Er berichtet über den Wiederaufbau des Verlags, für den er am 17. Oktober 1945 als erster deutscher Verleger die Lizenz von der Britischen Militärregierung erhält, über die kulturelle Situation der unmittelbaren Nachkriegszeit sowie von der Trennung von Gottfried Bermann Fischer, der Gründung des Suhrkamp Verlags 1950 und dessen Geschichte im ersten Jahrzehnt seines Bestehens. Das Archiv bereitet die Edition der Briefe vor, deren Herausgabe zum 50. Todestag von Peter Suhrkamp 2009 geplant ist.
Das Archiv der Peter Suhrkamp Stiftung ist seit 2003 an der Universität beheimatet und bereits während der derzeitigen Aufbauphase für die Forschung zugänglich.
Es umfasst unter anderem den schriftlichen Nachlass des Verlagsgründers Peter Suhrkamp sowie die Korrespondenz mit den Autoren, Manuskripte, Gutachten und Rezensionen aus dem Zeitraum von 1950 bis 1959. Das Archiv wird künftig um weitere Konvolute komplettiert und langfristig alle literarischen und wissenschaftlichen Quellen der Verlage Suhrkamp und Insel betreuen.
Die Peter Suhrkamp Stiftung wurde am 28. September 1984 gegründet und ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Die Stiftung ist nach dem Gründer des Suhrkamp Verlags, Peter Suhrkamp, benannt. Er gründete den Verlag 1950 und leitete ihn bis zu seinem Tod 1959. Seit 1952 stand ihm Siegfried Unseld zur Seite, der von 1959 bis zu seinem Tod im Herbst 2002 Verleger war.
Kontakt: Wolfgang Schopf; Archiv der Peter Suhrkamp Stiftung
Tel.: 069 798 32443; Mobil: 0174 1852761; E-Mail: schopf@archiv-suhrkamp-stiftung.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
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