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29.04.2004 13:35

Gleichstellung als Qualitätsmerkmal für akkreditierte Studiengänge gefordert

Evelyn Meyer PR/Presse
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel

    Landeskonferenz der FH-Frauenbeauftragten tagte in Braunschweig

    Am 26. April fand an der in Braunschweig ansässigen Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel (FH) die diesjährige Landeskonferenz der Frauenbeauftragten der sechs niedersächsischen Fachhochschulen statt. FH-Präsident Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach begrüßte die Teilnehmerinnen und würdigte in seiner Rede die Erfolge der frauenpolitischen Arbeit der letzten Jahre, die auch an der eigenen FH deutlich zu erkennen sind.

    So ist beispielsweise der Frauenanteil in allen Statusgruppen an der FH kontinuierlich gestiegen. In jedem Fachbereich lehrt mindestens eine Professorin und der Studentinnenanteil beträgt stolze 35 Prozent. "Trotzdem bildet die Gewinnung von jungen Frauen insbesondere für die technischen Studiengänge nach wie vor einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt des Gleichstellungsbüros und wird in verschiedenen Projekten und Veranstaltungen, wie zuletzt dem Girls Day, umgesetzt", berichtete Umbach. Er gab den Anwesenden jedoch zu bedenken, dass die aktuelle hochschulpolitische Situation des Landes bei leeren Haushaltskassen eine große Herausforderung darstellt, um die gesetzten Ziele des Gleichstellungsauftrages an Hochschulen weiterhin einhalten zu können. Durch die Einsparauflagen des Hochschuloptimierungskonzeptes (HOK) mussten beispielsweise im Frauen- und Gleichstellungsbüro bereits erhebliche Einschnitte vorgenommen werden. Davon betroffen ist auch die Erfüllung des gesetzlichen Auftrags (Niedersächsisches Hochschulrahmengesetz), eine hauptamtliche Stelle für die Gleichstellungsbeauftragte vorzuhalten und zu finanzieren.

    Die landesweiten Auswirkungen des HOK waren Hauptthema der Konferenz. Die Diskussion ließ erkennen, dass die Frauenbeauftragten das Hochschuloptimierungskonzept in ihren Hochschulen weitgehend als Sparkonzept erleben und wenig Handlungsspielraum zur Optimierung sehen. Renate Gehrke vom Frauen- und Gleichstellungsbüro der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel befürchtet, "Angesichts der an den Fachhochschulen geplanten Veränderungen der Ausbildungskapazitäten sind auch Studiengänge betroffen, die von Frauen bevorzugt gewählt werden. Hier müssen die Entscheider sich der frauenpolitischen Bedeutung bestimmter Maßnahmen bewusst sein."

    Ein weiterer Diskussionspunkt waren die Zukunftsperspektiven der niedersächsischen Fachhochschulen. Im Vordergrund stand dabei die Wichtigkeit der eigenen Profilbildung innerhalb des Bolognaprozesses, der bis zum Jahre 2010 ausschließlich die internationalen Studienabschlüsse Bachelor und Master an Stelle des deutschen Diploms fordert. Im Hinblick auf die Veränderungen, die sich daraus für den Bereich Gleichstellung ergeben, wurde auf der Landeskonferenz beschlossen, sich mit den jeweiligen Akkreditierungsagenturen in Verbindung zu setzen, um "Gender" (Geschlechterrolle) als Qualitätsmerkmal der Akkreditierung von Studiengängen verbindlich zu etablieren. In der Modularisierung von Studieninhalten sieht die Landeskonferenz unter anderem die Chance, Gender Module langfristig in den Studienordnungen zu verankern, um Lehre und Forschung zu erweitern und neue Erkenntnisse der Frauen- und Geschlechterforschung zu implementieren. "Weiterhin kann die angestrebte Flexibilisierung von Studienstrukturen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Studium oder Weiterbildung genutzt werden. Auch über die Vor- und Nachteile eines Teilzeitstudiums sollte in diesem Zusammenhang nachgedacht werden", fordert Gehrke.

    Innerhalb der gegenwärtigen Reformprozesse gibt es für die Gleichstellungsbeauftragten viel zu tun, um das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit an Hochschulen voran zu bringen. Gehrke: "Wirklich gelingen wird dies jedoch nur, wenn im Sinne von Gender Mainstreaming bei allen Planungs-, Entscheidungs- und Auswertungsprozessen systematisch die unterschiedliche Situation von Frauen und Männern mit berücksichtigt wird."


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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