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Wissenschaft
Ein Fach wie die Altgermanistik betreibt im Wesentlichen Grundlagenforschung. Aufgrund der Sparzwänge der öffentlichen Hand wurden an den deutschen Universitäten Profilbildungs- und Reformprozesse ausgelöst, die die Geisteswissenschaften vor neue Herausforderungen stellen. So muss das Fach angesichts einer zunehmenden Tendenz des Staates, das geisteswissenschaftliche Studium als eine berufsqualifizierende Ausbildung zu definieren, seine Relevanz unter Beweis stellen.
Dies geschieht seit geraumer Zeit mittels einer konsequenten interdisziplinären Verknüpfung mit anderen kulturwissenschaftlichen Grundlagenfächern, der Weiterentwicklung der kulturwissenschaftlichen Ausrichtung sowie einer im Hinblick auf den gemeinsamen Kulturraum Europa fortschreitenden Internationalisierung. Es scheint nun an der Zeit, den Stand dieses Prozesses im Hinblick auf die Universitäts- und Studienreform zu diskutieren. Dies soll hier aber nicht in Form eines fachinternen Diskurses geschehen, sondern aus der Außenperspektive.
Die Humboldt-Universität zu Berlin veranstaltet dazu gemeinsam mit der Universität Bayreuth am 14. und 15. Mai 2004 das Kolloquium "Altgermanistik und Universitätsreform". Vertreter wahlverwandter Fächer und Institutionen, der Naturwissenschaften und der Auslandsgermanistik werden den Standort der Geisteswissenschaften und des Faches beleuchten, bevor dann in einem zweiten Schritt anhand von drei interdisziplinären Themenstellungen (Religion, Fremdheits- und Performanzforschung) konkrete Zukunftsoptionen für die Altgermanistik behandelt werden.
Das Kolloquium findet statt am 14. und 15. Mai 2004 im Hauptgebäude der HU, Raum 2103.
PROGRAMM
14. Mai 2004
14.30 Begrüßung der Teilnehmer (Gerhard Wolf; Bayreuth), Eröffnung der Tagung (Heinz-Elmar Tenorth, HU-Vizepräsident), Einführung in das Tagungsthema (Hans Rudolf Velten; HU)
15:00 Wilhelm Busse (Düsseldorf): Mediävistik als interdisziplinäre Anstrengung
15:45 Peter Strohschneider (München): Hochschulreform und disziplinarer Wandel. Mutmaßungen über Zustand und Zukunft der Altgermanistik
17:00 Hildegard Elisabeth Keller (Zürich): Metamorphosen. Zur Zukunft religionswissenschaftlicher Fragestellungen für die Literaturwissenschaften
17:45 Bernhard Teuber (München): Mediävistik als Kulturwissenschaft und der Platz der Komik im Mittelalter
15. Mai 2004
9:15 Alfred Ebenbauer (Wien): Wissenschaften zwischen Bildung, Geist und Kultur - eine Apologie
10:00 Erika Fischer-Lichte (Berlin): Forschungspolitische Perspektiven geisteswissenschaftlicher Sonderforschungsbereiche
11:15 Helmut Büttner (Bayreuth): Geisteswissenschaften - wozu? Anmerkungen eines Naturwissenschaftlers
12:00 Erste Ergebnisse der Tagung und Einführung in die Abschlussdiskussion (Marina Münkler, Berlin), Podiumsgespräch
Informationen Dr. Marina Münkler und Dr. Hans Rudolf Velten
Telefon [030] 2093-9662 und 2093-9704
e-mail marina.muenkler@rz.hu-berlin.de und havel@rz.hu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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